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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1980/0014
König Heinrich VI. und dem Bischof von Basel im Jahre 1185 festgelegt worden,
daß die beiderseitigen Ministerialen nicht nur im Bereich des Eckartsberges ihre
Wohnsitze erhalten sollten, sondern dort auch eine burgartige Niederlassung errichten
sollten.39 Ob und wieweit es dazu gekommen ist, bleibt noch zu erörtern.40
Auf alle Fälle befand sich an der Stelle der heutigen Aussichtsplattform bis zum
Ausgang des Mittelalters eine stärkere Befestigung mit einem turmartigen Bauwerk,
über dessen Aussehen im 17. und 18. Jahrhundert wir durch mehrere gute Abbildungen
vorzüglich unterrichtet sind.41 Die um 1330 erbaute Mauer um die Unterstadt
bezog nun diese Anlage mit ein. Wie wir aus mehreren Bildern und vor allem
der Wampeschen Karte von 1798 wissen, verlief diese von der Höhe des Eckartsberges
in gerader Linie auf den östlich des Schongauer-Gymnasiums gelegenen
Geisturm. Hier bog sie nach Norden um und erreichte das Grüntor, durch das man
zum Schiffsanlegeplatz am Rhein gelangen konnte. Nach einem leichten Knick
schloß sich die Mauer dann an die ältere Befestigung im Bereich der heutigen Fischerhalde
an. Der von ihr zwischen Eckartsberg und Rhein umschlossene Raum
war sehr schmal und reichte eigentlich nur beim späteren Spital zur Aufnahme
eines Klosters, das freilich - wie wir sehen werden — hier nicht zu suchen ist.42

Ebenso geradlinig war der vom Eckartsberg in östlicher Richtung verlaufende
Teil der Unterstadtmauer angelegt. Er führte nämlich in ganz direkter Linie von
der Höhe auf das bereits erwähnte, am östlichen Ende der heutigen Richard-Müller-
Straße gelegene Grendeltor zu, das später gelegentlich auch als Freiburger Tor bezeichnet
wird.43 Dort knickte er nach Nordnordost um, wandte sich nach etwa 300 m
nochmals mehr nach Westen und fand beim Schwedenturm in der Nähe der St.
Josefskapelle des Alten Friedhofs Anschluß an die bereits ausführlicher behandelte
Befestigung am Fuße des eigentlichen Breisachberges. Wie schon vor der zuletzt
genannten Mauer ein als Wag oder Wog bzw. später als Gewerbekanal bezeichneter
Nebenarm des Rheins östlich um den Breisachberg zog, war vor der Unterstadtmauer
ebenfalls ein Graben vorhanden.44 Denn in einem Berain des Freiburger
Reuerinnenklosters aus der Mitte des 15. Jahrhunderts werden unter dessen Gütern
aufgeführt reben gelegen ze Brisach an der stat am graben gegen Marienow dem
kloster über.*5

IV.

Wir fassen noch einmal kurz das Ergebnis unserer bisherigen Darlegungen über die
spätmittelalterlichen Befestigungen um die Unterstadt zusammen. Um 1319 war
dieser Stadtteil schon weitgehend vorhanden. Zwischen 1320 und 1340 wurde er
mit einer Mauer und einem Graben umgeben, welche die Höhe des Eckartsberges in
ihrem nördlichen Teil mit einbezog. Dazu paßt es nun vorzüglich, daß das Kloster
Marienau nach den Urkunden von 1330, 1332 und 1333 als außerhalb der Stadtmauern
gelegen bezeichnet wird, während seine Lage bis dahin überwiegend als
biy an oder außerhalb der Vorstadt angegeben wurde.46 Es war nämlich wegen seiner
peripheren Lage nicht in die Befestigungen mit aufgenommen worden. Daraus
ergibt sich nun ganz eindeutig, daß es an der Stelle, wo es bisher von der älteren
Forschung lokalisiert wurde und wo es auch neuerdings wieder vermutet wird -

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