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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1980/0024
allen orten an den eckersberg den langen weg hin und zwen keyler in den eckers-
berg und ein trotten unde ein große schüren, stoßt vorne an die ziegelgassen an
allen orten einsit neben der Fridenmacherin, ander sit neben Mathis Woescher und
binden uff ein gärtli uf einer sit neben Hans Jörgen, von dem einen huse git der alt
Schaffner 1 Uber 3 ß rappen. Item von den obgeschribnen hüsern ist das ein verliehen
und git davon alle jor 1 Uber rappen?* Wir ersparen es dem Leser und uns,
noch weitere Nachweise zu erbringen, obwohl der hier behandelte Hof noch in anderen
Grundstücksaufzeichnungen mehrfach vorkommt. Denn es dürfte nunmehr
wohl eindeutig klar sein, daß es sich bei dem unterhalb des Eckartsberges an der
Stelle des späteren Spitals gelegenen Klosterhof um einen reinen Wirtschaftshof
und nicht um das Kloster selbst gehandelt haben muß. Die Theorie von der Lokalisierung
des Klosters Marienaus in dieser Gegend kann damit als endgültig erledigt
angesehen werden.

Nur eine kurze Andeutung sei noch zu dem Problem gestattet, wie es zu erklären
sein dürfte, daß später das Spital den Platz des Marienauer Hofes unter dem
Eckartsberg einnehmen konnte. Wie wir an anderer Stelle zeigen konnten, hat
sich die Stadt Breisach nach der Zerstörung des Klosters dessen reiche Besitzungen
und Einkünfte sichern können, wobei ihr freilich die Verpflichtung auferlegt
wurde, letztere für wohltätige Zwecke zu verwenden.95 Zu diesen Gütern, welche
in indirekten städtischen Besitz übergingen, gehörte zweifellos auch das uns hier
beschäftigende Grundstück. Mit dem Spital dürfte es anfangs nichts zu tun gehabt
haben, denn die Marienauer Güter wurden noch lange nach der Zerstörung
des Klosters als städtischer Sonderfonds für sich verwaltet. Eine Änderung dürfte
erst mit dem Ausbau Breisachs zu einer starken Festung im 17. und 18. Jahrhundert
eingetreten sein. Damals wurden auch zahlreiche bisher der Stadt oder ihren
Institutionen gehörende Häuser für militärische Zwecke beschlagnahmt. Beispielsweise
dienten die verschiedenen Zunfthäuser mehr oder weniger lange Zeit als
Kasernen.96 Ein ähnliches Schicksal scheint auch das alte Heilig-Geist-Spital ereilt
zu haben, das am Rheintorplatz in dem nördlich des Tores gelegenen Häuserkomplex
seit langer Zeit seinen Platz gehabt hatte.97 Wir können sein Schicksal an
dieser Stelle nicht weiter verfolgen, wie beispielsweise auch die Errichtung des
späteren Militärlazaretts hier nicht behandelt werden kann. Jedenfalls muß man
im Laufe des 18. Jahrhunderts auf dem in städtischem Besitz befindlichen Grundstück
des früheren Klosterhofs ein neues Spital für die Bürgerschaft erbaut haben,
das dann bis ins 20. Jahrhundert dieser Aufgabe dienen sollte.

VII.

Wir haben bereits angedeutet, daß sich aus dem bisher Dargelegten vielleicht noch
Folgerungen für die ältere Geschichte der Stadt Breisach ziehen lassen könnten.
Wenn dies nun versucht werden soll, so ist zunächst an den beachtenswerten Tatbestand
zu erinnern, daß in der Unterstadt im allgemeinen nur kleine Leute wohnten,
während das städtische adlige Patriziat seine Wohnsitze fast ausnahmslos auf dem
eigentlichen Breisachberg hatte.98 Eine Ausnahme bildeten nur die von uns an der

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