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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1980/0032
sachkundigen Chronisten wohl unter ihrem Namen angeführt worden wäre.136
Jüngst hat man ferner den zerstörten Turm mit dem Muggensturm identifizieren
wollen, der völlig abwegig mit dem Gutgesellentor gleichgesetzt wurde.137 Darauf
näher einzugehen ist nicht erforderlich.138 Da es sich aber offenbar um eine isoliert
gelegene turmartige Befestigung gehandelt haben dürfte, liegt die Annahme nahe,
daß diese auf der nördlichen, die Unterstadt beherrschenden Höhe des Eckartsberges
ihren Platz gehabt habe. Später ist dann - wie wir bereits ausgeführt haben
- diese nach einer Zerstörung wieder errichtete Befestigung in die Anfang des
14. Jahrhunderts um die Unterstadt gebaute Ummauerung mit aufgenommen worden
.139 Sie war daher noch im 17. und 18. Jahrhundert in Resten vorhanden und
ist auf den Abbildungen dieser Zeit sehr gut erkennbar.140 Der Breisacher Münster-
präbendar Protas Gsell, dessen gewiß viele Ungereimtheiten enthaltende Chronik
aus dem Ende des 18. Jahrhunderts aber auch manche beachtenswerte Nachricht
bietet, berichtet, daß Ende des 17. Jahrhunderts die Franzosen den Eckartsberg
zwar in die Befestigung mit einbezogen hätten, auf der Höhe aber nur Geschützstellungen
und Windmühlen errichtet hätten.141 Man habe daher das alte heidnische
Mauerwesen unberührt gelassen, anderes war nicht daruf, An einer anderen
Stelle beschreibt der gleiche Chronist die meist in alten Stadttürmen untergebrachten
Pulvermagazine der Festung des 18. Jahrhunderts.142 Auf der Spitze des Ek-
kartsberges sah dieses folgendermaßen aus: ein großer runder aus Quadersteinen
aufgeführter Turm . . . worin das benötigte Pulver . . . für die dortige Zittadelle
aufbehalten wurde. Dieser Turm soll auch von Heiden hingesetzt sein. Auf der
vorzüglichen Karte des Rheinbauinspektors Wampe von 1798 ist schließlich die
Eckartsbergschloßmauer sehr genau eingetragen.143 Erkennbar sind eine Art von
Plattform, an die sich nach Süden ein mächtiger Halbkreis, anscheinend also ein
Rest des auf den älteren Ansichten gut wiedergebenen Rundturmes, anschließt. Es
ist wohl nicht zu gewagt, wenn man darin ein Überbleibsel der turmartigen Burg
des ausgehenden 12. Jahrhunderts auf dem Eckartsberg erkennen möchte.

X.

Wir sind damit am Ende. Aus der vielleicht als Problem nebensächlichen Ranges
betrachteten Lokalisierung des Klosters Marienau, ergaben sich eine Reihe von bisher
unbeachteten Nachrichten und Folgerungen für die hochmittelalterliche Entwicklung
der Stadt Breisach. Die sogenannte Ministerialensiedlung auf dem Ek-
kartsberg, die bisher nur in einem nebelhaften Umriß erschien, hat festere Konturen
erhalten. Freilich sehen diese anders aus, als bisher vermutet wurde. Forscher,
wie etwa der an sich recht verdienstvolle Noack, hatten immer die Vorstellung, als
ob der Eckartsberg - ähnlich wie der den Kaufleute vorbehaltene eigentliche
Breisachberg - geradezu von Ministerialenhöfen und Burgen dicht besetzt gewesen
sei.144 Nur vermochte man keine Antwort zu geben, wie denn diese etwa versorgt
worden wären und wo sie später geblieben seien. Aus späteren Abbildungen konnte
man ja deutlich erkennen, daß mindestens seit dem 17. Jahrhundert hier nur der
von uns ausführlicher behandelte Turm auf der Nordspitze und sonst nur Wein-

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