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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1980/0050
und nicht wappentragend war. Sie ist posthum 1354 als „Anna, die Maltrerin" erwähnt
, die nach Schweizers Vermutung die Besitzerin des Maltererteppichs gewesen
ist. Diese Frage soll hier nicht berührt werden, ebensowenig wie die nach dem
Alter des Teppichs, das Schweitzer auf 1330 datiert, während man heute aufgrund
stilistischer Elemente den Zeitraum von 1310-20 annimmt. Als Besitzerin wird
heute seine Schwester Anna, die Klosterfrau angenommen, weil der Teppich eine
Beigabe der Familie bei ihrem Eintritt in das Kloster gewesen sein kann (LV 8). Ob
es zutrifft, daß die „suester Anna" den Teppich erhielt, nur, weil sie im fraglichen
Zeitraum Klosterfrau geworden ist, muß dahingestellt bleiben. Die Motive des
Teppichs entsprechen nur schwer dem Anlaß. „Anna die Maltrerin" wurde in
Tafel C als mögliche erste Gattin aufgenommen, da diese Bezeichnung auf eine
Nonne nicht angewandt wurde und das hohe Heiratsalter des Johannes die Existenz
einer kinderlosen ersten Frau vermuten läßt.

Während Johannes Malterer bei seiner Heirat mit Gisela 34-40 Jahre alt gewesen
sein kann, muß deren Geburtszeitraum sehr niedrig angesetzt werden. Denn
Gisela verehelichte sich nach dem Tode des Johannes ein zweites Mal mit dem Grafen
Walram von Tierstein in Basel, dessen Ehefrau Anna von Fürstenberg erst 1366
starb. Wie Rübel-Blaß angibt (LV 7), heirateten Gisela und Walram noch im selben
Jahr. Dieser Ehe entsprang noch einmal ein Kind, Verena v. Tierstein. Wenn Verena
1367 geboren wurde, dann liegt zwischen der Geburt Martins, des ersten Kindes
der Gisela, und Verenas der erstaunliche Zeitraum von 31-32 Jahren! Gisela
mußte bei ihrer letzten Geburt das fünfzigste Lebensjahr überschritten haben. Je
niedriger man aber deshalb ihr Geburtsjahr ansetzt, desto größer wird der Altersunterschied
zu ihrem ersten Mann. Der Sohn Martin Malterer wurde wahrscheinlich
in der ersten Jahreshälfte 1336 geboren, nicht 1335, wie man früher annahm. Die
Tafeln geben deshalb „um 1336" oder „1335/6" als Geburtsjahr an. Urkundlich
ist er erstmals im Testament seines Vaters vom März 1353 erwähnt.

Viel Abweichendes stellt man auch bei den Schwestern Martins fest. In die Tafeln
wurden nur die sicher bekannten Schwestern Elisabeth, Margareta und Gisela
Malterer aufgenommen, die wir später noch verfolgen können. Es wird des öfteren
gesagt (Vgl. LV 9), Johannes habe aus familiärem Machtstreben oder persönlichem
Ehrgeiz heraus seine Töchter in den Hochadel verheiratet. Dies könnte nur für
Elisabeth, die älteste, und Gisela zutreffen, nicht für Margareta, obwohl die Blumeneck
von den Fürstenbergern in die Familie integriert waren - gesellschaftlich
zum höheren Adel zählten. Elisabeth war sehr schön, ihre Heirat, die 1356 sicher
datiert ist, eine Bindung aus Neigung. Der völlig verschuldete Markgraf willigte
aber ohne Schwierigkeit ein, weil Johannes ihn über eine großzügige Mitgift vor
dem wirtschaftlichen Ruin rettete. Für diese Version spricht die Tatsache, daß Otto,
obwohl noch jung, nach ihrem Tod nicht mehr heiratete und seinen Anspruch auf
die Herrschaft Hachberg - heute: Hochburg - zurückgab. Margareta und die jung
verstorbene Gisela heirateten noch vor dem Tod des Johannes 1360, wenn auch
über Margaretas Heiratsdatum die Angaben schwanken. Die von Kindler (LV 4)
angeführten drei weiteren Schwestern Martins scheinen nicht existiert zu haben,
doch soll die Mutter Gisela nach Maurer noch Vormünder für zwei Töchter gehabt
haben in der Zeit nach dem Tode des Johannes. Der Widerspruch ist nicht auflös-

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