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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1980/0070
rheumatische und gichtische Beschwerden zu gebrauchen. Einen Bericht über das Bad
und seine Geschichte brachte die Freiburger Zeitung im Jahre 1856.43 Heute ist das
Bad in der „Cranzenau" vergessen.

Ein altes, heute noch durch eine laufende Quelle belegtes Bad am Kaiserstuhl ist
Vogtsburg. Vogtsburg ist eine kleine Ansiedlung östlich Oberbergens, die in der
Gebietsreform unserer Tage einer größeren Gemeinde den Namen gab. Das Bad in
Vogtsburg wird schon im Jahre 1300 erwähnt.44 Die Herren von Osenberg haben
damals den Talgang samt Bad vom Bistum Basel zu Lehen. 1330 wird Burkheim
und der Talgang, ferner Vogtsburg, das zu Burkheim gehört, an Herzog Otto von
Österreich verkauft.45 1441 ist wieder von Talgang und Bad „ze vogtsberg" die
Rede.46 Das Kloster der Reuerinnen in Freiburg hatte um 1450 Grundstücke neben
dem Bad oder dem Bader.47 Auch aus Aufzeichnungen der Markgrafschaft ist aus
jener Zeit der Bestand des Bades nachgewiesen. Pictorius beschreibt 1560 das Bad
„Vogtsperg" als ein ziemlich gutes Bad, in Kästen gefaßt und dem gemeinen Volk
am Kaiserstuhl und im Breisgau wohl bekannt.1 Von Burckheim am Kaiserstuhl
kämen „zimlich Reinvisch und fleisch/deshalben man inn disem bad nicht vbel lebt".
Etschenreutter berichtet von Vogtsburg ebenso wie Rulandi.2 3 1567 ist in einem
Hochberger Berain das Bad genannt.48 Weitere Belege für 1574, 1612, 1661 und
1689 sind im Generallandesarchiv in Karlsruhe zu finden.49

Dr. Richard Brunckh, Stadtphysikus von Schlettstadt, verfaßte 1669 ein „Bad
und Trinck-Chur-Büchlein".50 Darin wird u. a. berichtet, daß im Dreißigjährigen
Krieg Bad und Badhaus verbrannt und zerstört wurden und das Bad in Vergessenheit
geriet. Um 1660 entstand ein neues Badhaus, zu dem das Wasser aus den beiden
Quellen durch einen kurzen Kanal geleitet wurde. Es wurde in einem Badkessel angewärmt
. Brunckh gibt einen Überblick über die Wirksamkeit des Bades und die
üblichen Ratschläge über Badedauer, Badesaison, Verhalten der Badegäste und so
weiter. Das Büchlein soll übrigens 1738 „bei Franx Xaveri Schaal" erneuert worden
sein.51 Das Gebäude muß im 18. Jahrhundert wieder zerstört worden sein. Kolb berichtet
1813, daß sich auf der Gemarkung Vogtsburg eine Mineralquelle befinde, die
zu einem Bad benutzt werden könnte.34 Heyfelder stellt 1841 und 1846 fest, daß
die Quelle nicht zu Bad- oder Trinkkuren verwendet werde.52 An den heute noch
vorhandenen beiden Quellen ist jetzt ein einfaches Wasserbecken zu sehen. Pictorius1
und Rulandi3 erwähnen übrigens ein weiteres Bad bei Schelingen, das mit den
Bädern Achkarren und Vogtsburg vergleichbar sei. Möglicherweise war zeitweilig
auf der Schelinger Seite des Badberges eine Quelle ähnlich der Vogtsburger Quelle
ausgetreten.

Neueren Datums ist Bad Silberbrunnen in Bahlingen. An der als „Silberbrunnen
" bezeichneten Quelle wurde 1809 ein Badhaus gebaut.52 Heyfelder berichtet
1841,53 daß es von 150 Kurgästen jährlich benutzt werde, für die jährlich 2.300
Bäder bereitet würden. Es werde meist gegen Rheuma und Gicht gebraucht. Im
Jahre 1856 ist von 3000 Bädern und mehr die Rede, die vor allem an die Landbevölkerung
der Umgebung abgegeben würden. Jetzt stünden den Badegästen zwanzig
Wannen in hübschen Kabinetten zur Verfügung, auch seien eine Anzahl von
Wohnzimmern und ein Speise- und Tanzsaal vorhanden.53 1896 wird von einer neu
eingerichteten Wirtschaft mit Fremdenzimmern und Badeeinrichtungen geschrie-

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