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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1980/0085
Senatspräsident Dr. Ferdinand Heisler

(1793-1876)

Ein Freiburger in Wien
von

Hermann Brommer

Bevor er in seiner Heimatstadt völlig vergessen wird, gilt es, einem Freiburger ein
Gedenkblatt zu schreiben, den vor hundert Jahren Herders Conversations-Lexi-
kon1 noch mit folgenden Worten würdigte: „Heisler, Ferdinand, geb. 1793 in Freiburg
i. Br., Jurist, 1814-68 in österr. Diensten, stieg bis zum Präsidenten der obersten
Justizstelle empor, starb in Wien 1876." Aus alteingesessener Freiburger Bürgerfamilie
hervorgegangen, im österreichischen Justizwesen zu Amt und Würden
gelangt, trugen seinerzeit „wichtigste Gesetzentwürfe" der Donaumonarchie seine
Handschrift. Obwohl ich es den österreichischen Rechtshistorikern überlassen muß,
die dienstliche Tätigkeit Heislers zu erforschen und zu beurteilen, scheint es mir
wichtig zu sein, zur Biographie des bedeutenden Juristen die Belege beizutragen,
die sich in Freiburg noch finden lassen. Daß ich bei solchem Vorhaben sehr entgegenkommende
Unterstützung bei Fräulein Winfriede und Rosel Heisler, Freiburg (die
zahlreiche Erinnerungsstücke an ihren Wiener Ur-Groß-Onkel besitzen), fand,
möchte ich dankbar vermerken.

Die Heisler-Familie und Rosa Inama von Sternegg

Wie ein Blick auf die väterliche Ahnenreihe Dr. Ferdinand Heislers zeigt, vererbte
sich bei der Freiburger Familie das Handwerk des Kürschners von einer Generation
zur andern. Franz Philipp Heisler, der Urgroßvater des Gerichtspräsidenten,
spielte als Zunftmeister eine Rolle in der vorderösterreichischen Stadt; das Familienwappen2
kündet beredt davon. Daß Johann Baptist Heisler, der Großvater,
neben der Kürschnerei noch den Posten eines Zolleinnehmers am Predigertor3 verwaltete
, mag auf den Konkurrenzkampf im ererbten Gewerbe zurückzuführen gewesen
sein. Vielleicht auch ein Grund dafür, daß dessen Sohn Johann Ferdinand
Heisler auf die Schneiderei überging.

Nur bei oberflächlicher Betrachtung erstaunlich wirkt, daß dieser Schneidermeister
Johann Ferdinand Heisler, 27 Jahre alt und im Haus 617 wohnhaft, am
9. Mai 1790 in der Freiburger Pfarrkirche St. Martin mit „Jgfr: M: Anna Rosina
Inama von Sternegg, Voeen Rgs Kanzellisten Tochter dahier, Altersjahre 27" den
Bund der Ehe schloß.4 Die Mutter des späteren Senatspräsidenten stammte aus

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