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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1980/0087
Knappschaft entgegen und konnte auch das Eindringen weiterer bayrischer Truppen
durch das Brandenberger Tal verhindern. Eine Tat, die Eindruck bei der Regierung
machte und dem Handelsmann erlaubte, um den Reichsadelsstand nachzusuchen
. Kaiser Leopold I. entsprach der Bitte und erhob Johann Anton Inama am
16. Juli 1704 in Anerkennung seiner Verdienste um die wirtschaftliche Besserung
des Messingwerkes und bei der Verteidigung Tirols in den Reichsadel, und zwar
mit dem Prädikat „von Sternegg" und mit demselben Wappen, das Kaiser Ferdinand
II. schon 1634 dem Florian Inama in Fondo (Linie San Martino) verliehen
hatte.7 Das wirtschaftliche Glück scheint J. A. Inama von Sternegg nach den Kriegszeiten
wieder verlassen zu haben. Nur mühselig bewahrte er seine Familie vor der
Verarmung. Söhne und Enkel blieben „den bescheidenen Lebensumständen verhaftet
, in die Johann Anton nach seinem raschen, aber allzu kurzen sozialen Aufstieg
zurückgesunken war." Erst zwei Urenkeln gelang es, hohe richterliche Stellungen
zu erreichen und damit eine Reihe angesehener Juristen aus der Familie Inama
von Sternegg anzuführen.

Joachim Anton Inama von Sternegg, ein Enkel des geadelten Johann Anton,
kam am 14. April 1736 in Innsbruck als ältester Sohn des Hofkammer-Raitoffi-
ziers Dionys Joachim Inama von Sternegg zur Welt, Früher Tod des Vaters und
der wirtschaftliche Niedergang des großväterlichen Vermögens schlössen akademische
Studien aus und zwangen Joachim Anton etwa 1755, als Kanzleischreiber in
den niederen Staatsdienst einzutreten. Nach einigen Jahren in das vorderösterreichische
Freiburg versetzt, läßt er sich dort im Expeditor- und Taxatoramt der Regierung
und Kammer 1759 als Akzessist, 1763 bis 1790 als Kanzlist und 1784 als
Adjunkt des Amtes nachweisen.8 Aus seiner am 8. Mai 1764 eingesegneten Ehe mit
der 15 Jahre älteren Freiburger Arztwitwe Maria Anna Schach ging nur die Tochter
Rosa hervor. Obwohl der Vater aus dem elterlichen Hausbesitz in Innsbruck
eine beträchtliche Abschlagszahlung zu erwarten hatte und die Mutter das Recht
einer freien Wohnung mit in die ungleiche Ehe brachte, erwiesen sich die Vorbelastungen
durch vier Kinder aus erster Ehe und sonstige finanzielle Verpflichtungen
der Mutter als so drückend, daß die Familie in wirtschaftliche Not geriet, von der
sie sich nicht mehr erholen sollte. Für Joachim Anton Inama von Sternegg dürfte
der Tod am 14. Juni 1790 eine Erlösung von drückenden Zwängen gewesen sein.
Witwe und Tochter weigerten sich, die Erbschaft zu übernehmen. Nach einem Vergleich
konnten die Nachlaßgläubiger wenigstens mit einem Drittel ihrer Forderungen
befriedigt werden. Während die Mutter noch die in die zweite Ehe eingebrachten
Möbel und die Wäsche retten konnte, ging die kurz vor Vaters Tod an
Schneidermeister Johann Ferdinand Heisler verheiratete Rosa Inama von Sternegg
leer aus.9

Dafür fand diese Tochter bei ihrem Ehemann ein gutbürgerliches Auskommen
und gebar ihm in glücklicher Ehe vier Kinder,10 zwei Söhne und zwei Töchter, von
denen Ferdinand als Jurist besondere Karriere machen sollte und eine Tochter als
Lehrfrau im Freiburger St. Ursula-Kloster11 Ansehen genoß. Wie sehr Rosa Inama
von Sternegg das Familienleben prägte, geht aus einem im August 1806 verfaßten
„Glückwunsch der Kinder an ihre vielgeliebte Mutter an Ihrem Namensfeste" her-

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