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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1980/0143
Nachdem Greiffenegg 1793 seine vorübergehende Tätigkeit in Basel beendet
hatte, wurde der neu ernannte österreichische Gesandte Bernhard Freiherr von De-
gelmann von Greiffeneggs Sohn Hermann Gottlob assistiert. Der wichtigste Mitarbeiter
des französischen Gesandten3 war der aus Thann im Elsaß stammende erste
Sekretär und Dolmetscher Theobald Bacher (1748-1813).4 Barthelemy und Bacher
hatten schon vor der französischen Revolution dem diplomatischen Dienst angehört
. Barthelemy, war zeitweise Mitglied des Direktoriums, aber kein Jakobiner,
hat 1815 zu seiner eigenen Rechtfertigung in einer veränderten Zeitlage behauptet,
er habe in Basel die ihm vom Pariser Wohlfahrtsausschuß übersandten, in deutscher
Sprache abgefaßten Propagandaschriften immer ins Feuer geworfen. Barthelemy
hat in seinen Memoiren die Tüchtigkeit seines Mitarbeiters Bacher voll anerkannt.
Er bezeichnete Bacher als sehr fleißig, aktiv, und als einen Kenner aller Detailfragen
. Bacher war für den Gesandten unendlich nützlich und notwendig. Ohne ihn,
schrieb Bathelemy, hätte ich mich nicht inmitten einer unendlichen Komplikation
von Interessen zurechtfinden können. Aber bald hat der Gang der Revolution den
Charakter Bachers enthüllt. Er erwies sich als hinterhältig, gehässig, bösartig, und
verfolgungssüchtig. Er errötete nicht, wenn er endlich Verfügungen unterzeichnete,
die, wenn sie nicht seinem Herzen, so doch sicherlich seinem Verstand hätten widerstreben
müssen? Bachers gehässigem Charakter schrieb Barthelemy es zu, daß dieser
französische Emigranten, deportierte Priester und die Emigranten aus Savoyen
verfolgt haben soll. Bachers direkte Korrespondenz mit dem Minister Charles
Delacroix stimmte in keiner Weise mit der des Gesandten überein, Bacher soll den
revolutionären Leidenschaften der Regierenden geschmeichelt und Stellung gegen
Barthelemy bezogen haben.

Bacher oblag die Leitung des französischen Nachrichtendienstes, dessen Tätigkeit
sich vor allem auf die benachbarten deutschen Länder erstreckte. Von zahlreichen
Orten empfing er Nachrichten und gab sie als bulletins de Bacher an die Dienststellen
der Armee und Regierung weiter.

In Basel traf aber auch eine Reihe französischer Emissäre ein, die unmittelbar
vom Pariser Direktorium entsandt wurden und von ihm, insbesondere vom Außenminister
Charles Delacroix, ihre Instruktionen erhielten.6 Nach Barthelemys Bericht
entfalteten sie eine unermüdliche Aktivität, alles umzustürzen. Barthelemy
will sich bemüht haben, ihren bösartigen Plänen entgegenzuarbeiten. Sie suchten
von Basel aus und auf Reisen durch deutsches Gebiet Verbindung mit deutschen revolutionären
Kreisen aufzunehmen. Zu diesen Emissären gehörten die Agenten
Bassal und Probst, die am Grenzacher Horn auf Veranlassung des Sohnes Greiffeneggs
vorübergehend festgenommen worden waren.

Jean Bassal7 hatte die geistlichen Weihen in Rom erhalten und wurde Pfarrer in
Versailles, dem Sitz des Hofes. Er verband sich mit der Revolution und einer Frau.
Er wurde Mitglied des Konvents und Präsident des Jakobinerklubs. Er besaß das
Vertrauen des französischen Außenministers Delacroix de Contant (1742-1805)
und ließ sich nach Basel mit der angeblichen Mission entsenden, die Zolleinrichtungen
an der Grenze zu inspizieren. Bassal wurde von seinem Adjutanten Topinot
le Brun begleitet, der wie er ein ehemaliger Priester war. Zur Zeit Robespierres
hatte Topinot an der Blutjustiz des Revolutionstribunals als Geschworener mitge-

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