Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1980/0162
Breisgau-Hochschwarzwald. Land vom Rhein über den Schwarzwald zur Baar. Hrsg.
vom Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Bildteil von Leif Geiges u. a. Freiburg i. B.
(Verlag Karl Schillinger) 1980. 372 S., Fotos, Zeichnungen, Karten, Tabellen. Mit einer
Beilage: Heimatkarte Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald 1 :100 000.

Ein ungewöhnlich ansprechend aufgemachter Band ist anzuzeigen, dem Bewohner des
Kreises ebenso willkommen wie dem Touristen, ein Band, den der Schüler mit Gewinn zur
Hand nehmen wird, der aber auch all denen nachdrücklich empfohlen sei, die auf irgendeiner
Ebene Entscheidungen vorzubereiten oder zu treffen haben, die den Kreis berühren:
Der Band schärft den Blick für das Ganze, das durch Planungen unterschiedlicher Art berührt
wird.

Der Kreis Breisgau-Hochschwarzwald besteht seit dem 1. 1. 1973. Seine einzigartige
Vielgestaltigkeit zu beschreiben, ist schwierig und reizvoll: Oberflächenformen, Höhenunterschiede
(das Klima des Feldbergs entspricht dem des Nordkaps), Wechsel von Ebene,
Hügelland und Mittelgebirge; Böden und Gesteine sind ähnlich reich differenziert wie
Flora und Fauna, Siedlungs- und Hausformen, Brauchtum und Mundart. Hinzu kommt,
daß der Kreis, ein künstliches Gebilde, Natur- und Kulturräume (Kaiserstuhl, Markgräf-
lerland, Schwarzwald, Baar) zerschneidet, daß ferner sein Kernraum, die Stadt Freiburg,
ausgeklammert ist. Die Schwierigkeiten wurden gemeistert; man darf dem Autorenteam
(das man sich kurz vorgestellt gewünscht hätte) und den Herausgebern gratulieren.

Die Beschreibung der naturräumlichen Gegebenheiten, von Geschichte, Kultur, Wirtschaft
und Verkehr, Gesellschaft und Sozialeinrichtungen wird eingerahmt von einem Überblick
über die Lage des Kreises in Verwaltungsraum und Landschaftsgefüge sowie von kulturgeographisch
orientierten Skizzen der den Kreis prägenden Landschaften. Überblicksund
Detailstudien ergänzen sich gelegentlich in vorteilhafter Weise (vgl. S. 318 ff.). Nicht
nur Geologie und Klima, Flora und Fauna (auch die Fauna innerhalb der Orte, in Gärten,
Parks, Friedhöfen, Alleen; vgl. S. 96) sind erfreulich ausführlich dargestellt, sondern auch
die komplizierte Geschichte dieses Raumes: Sowohl in den unmittelbar historischen Abschnitten
, als auch bei Erörterung von Kunstdenkmälern, Wirtschaft und Bevölkerung.
Wiederholt wird der Befund sehr behutsam gedeutet (z. B. S. 134); offene Fragen werden
kenntlich gemacht; Themen werden genannt, die von Soziologen und Volkskundlern noch
erforscht werden müssen, z. B. Entstehung und Funktion von Dorfhocks und Stadtteilfesten
(S. 163). Ein Register begünstigt diagonales Lesen. Querverweise, die man sich zahlreicher
gewünscht hätte, verklammern die einzelnen Kapitel (Hinweise auf die Herkunft
der Steine des Freiburger Münsters im Abschnitt zur Erd- und Landschaftsgeschichte, S. 23).
Manche Seiten sind gezielt auf Fragen des Wanderers zugeschnitten (z. B. Flora des Kaiserstuhls
, S. 91).

Zum intensiven Betrachten laden ebenso gut ausgesuchte wie reproduzierte, z. T. farbige
ganzseitige Fotos ein, ferner zahlreiche Karten (leider oft auf das Kreisgebiet beschränkte
„Inselkarten"), Schaubilder, Tabellen mit historischen und aktuellen Daten zu Klima,
Wirtschaft, Bevölkerung usf. In deutschen Büchern immer noch ungewöhnlich ist die Erschließung
von Abbildungen durch ausführliche Legenden (z. B. zu Abb. 133). Auch im Bild
werden gelegentlich problematische Gegebenheiten festgehalten; man vergleiche Abb. 15
(Flurbereinigte Rebterrassen im Kaiserstuhl) und 125 (Umkirch).

Der Rezensent wünscht dem Buch möglichst schnelle Verbreitung, damit schon bald eine
Neuauflage nötig wird. Möglicherweise lassen sich dort einige der im folgenden vorgetragenen
Mängel beseitigen und Ergänzungen ausführen. Folgen von Zeitdruck könnten sein:
Druckfehler, überflüssige Abkürzungen, unaufgelöste Siglen, uneinheitliche Schreibung von
Ortsnamen (Mülhausen neben Mulhouse). Die Verwendung von Großbuchstaben und Kur-

160


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1980/0162