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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1980/0168
breiteren Öffentlichkeit und einem interessierten Publikum nach anderthalb Jahrhunderten
erneut vorzustellen. Entsprechend gibt sich der Aufbau dieser Arbeit: erst werden im
Kapitel „Raum und Zeit" die politischen Gegebenheiten insbesondere der Restaurationsepoche
umrissen, danach knapp, aber faktenreich das Leben Rottecks vorgestellt. In „Zeitgenossen
Briefsteller" möchte K. an Hand einiger wichtiger Korrespondenzen und einiger
Auszüge (u. a. mit Zschokke, Wessenberg, Varnhagen von Ense, Drais, B. Constant)
entsprechende Aspekte geben: „.. . erhellen seine Denkweise, werfen Licht auf seine politische
und literarische Tätigkeit und zeigen wesentliche Züge seines Charakters . . . Jeder
Brief enthält neben der sachlichen Aussage Bestandteile der Selbstdarstellung des Schreibers
. . .". Ähnliches gilt für die angeschlossenen Kapitel „Rotteck und sein Verleger"
(Herder) und „Querelen" (u. a. mit H. Schreiber, Welcker und Büß). Zuletzt versucht der
Verf. (im Kapitel „Ideen"), über das Denken Rottecks betr. Vernunft, Natur, Vaterland,
Glaube, Weltgeschichte und Fortschritt zu referieren und zu konzentrieren. Der Rez., der
die Arbeit selbst in ihrem Entstehen mitverfolgt hat, weiß, wie sorgfältig und behutsam K.
gearbeitet und seine Schlüsse gezogen hat. Aufschlußreiches Bildmaterial ergänzt und veranschaulicht
die lokal- und allgemeingeschichtlich gleich interessante und ansprechende
Arbeit. Helmut Bender

Chronik der Freiburger Huberten 1868—1978 von Christian Wehle, mit Beiträgen von
Fritz Eichhorn, Siegfried Hindenlang u. a., ergänzt und kommentiert von Gerd Keller
(Eigenverlag des Corps Hubertia Freiburg), 1978, 174 S. 24 Abb.

Zur Geschichte Freiburgs gehört selbstverständlich auch die Entwicklung der hiesigen Universität
und ihrer studentischen Gemeinschaften. Deshalb sei hier auf eine Neuveröffentlichung
aufmerksam gemacht, die in erster Linie für die Angehörigen der Hubertia gedacht
ist und die daher der Öffentlichkeit leicht entgehen kann. Denn gerade im ehemaligen Land
Baden verdient die Hubertia deshalb besonderes Interesse, weil sie als „Verein der Forstschüler
" am Polytechnikum, der heutigen Technischen Universität Karlsruhe, entstanden
ist. Deshalb gehörten ihr in ihren Anfangsjahren fast alle damaligen „Forstbeflissenen" als
Mitglieder an, denn der Bedarf des badischen Staates an Fachleuten dieser Sparte war nicht
sehr groß. Infolgedessen war es an sich nicht auffällig, daß später ein großer Teil der Forstleute
im ganzen Lande zu den Alten Herren dieser zunächst reinen Forstverbindung gehörte
. Der aus der mittleren gehobenen Beamtenlaufbahn hervorgegangene Zentrumsabgeordnete
und spätere Finanzminister Heinrich Köhler hat daher, obwohl er es eigentlich
hätte besser wissen sollen, seine ganze „Liebe" über diese Forstmänner ausgegossen, weil er
völlig zu Unrecht dahinter Ämterpatronage vermutete.

Nach 1860 setzte auf den deutschen Universitäten und Hochschulen eine Welle der Fachzusammenschlüsse
der Studenten ein, welche die wissenschaftliche und fachliche Ausbildung
fördern wollten. Zu ihnen gehört auch die Hubertia. Bald erwies sich indessen eine solche
Zielsetzung als zu eng, denn die Beschränkung des Umgangs allein auf Kollegen war zu
keiner Zeit besonders erfreulich. Deshalb nahmen fast alle dieser Fachvereine auch bald
Angehörige anderer Fakultäten auf und paßten sich den allgemein üblichen studentischen
Formen mit Farbentragen und Mensuren an. Auch in dieser Hinsicht folgte die bisherige
Forstverbindung dem allgemeinen Trend. Sie entwickelte sich noch in Karlsruhe zu einer
geschlossenen und daher angesehenen Verbindung mit sehr augenfälligem Sondercharakter.
Als 1920 die Ausbildung der badischen und württembergischen Forstleute an der Universität
Freiburg konzentriert wurde, zogen auch die Huberten in diese Stadt. Hier fanden sie

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