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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
101.1982
Seite: 118
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1982/0120
Suggental soll dann auch alle Wochen eine Messe zu Schwarzenberg haben, an
welchem Tag er will. Wäre aber, daß dieser Priester es nicht täte und nicht zu
der Woche eine Messe zu Schwarzenberg in obgeschriebenem Maße halten würde,
so sollen die zwei Pfund Pfennig Geldes und Zinsen in diesem Jahr der königlichen
Mutter Maria, ohne jeglichen Widerstand und Irrung, an den Bau des
Gotteshauses zu Suggental fallen.' ' 26 Das schwarzenbergische Wappen im Schlußstein
des Sakristeigewölbes bestätigt die Verwendung der Stiftungsmittel für den
Bau der erst zu jener Zeit dem bereits vorhandenen älteren Kirchenbau angefügten
Sakristei.

Diese alte Kirche wurde, mit Ausnahme der Sakristei, im Jahre 1835 abgetragen
. Sie war für die nach dem Aufhören des Bergbaus an Bewohnern stark zusammengeschmolzene
Gemeinde viel zu groß. Durch ihren Standort an einem
nassen, von Erzgängen unterwühlten Hang war sie baufällig geworden. Ungesund
war der Aufenthalt darin schon lange.

Nun erzählt aber Carato davon, daß noch zwei Jahre, bevor er nach Suggental
gekommen war, an den Fensterstöcken (Fensterbänken) zu sehen gewesen sei, wie
hoch das Wasser bei der Überschwemmung von 1298 gestanden habe. Die Marke
war bereits entfernt. Nach dem Abbruch der alten Kirche verschwanden aber
auch die Fensterbänke und scheinbar war nichts mehr von ihnen vorhanden. Da
ließ Friedrich Ludwig Fischer aus Gundelfingen im Jahre 1977 die alte Sakristei
auf seine Kosten wiederherstellen. Bei der Untersuchung der Wände nach älteren
Malereien kam ein vor dem Sakristeibau ins Freie führendes Fenster der alten
Kirche zum Vorschein. Am Gewände konnte zwar sowenig wie 1786 die Wasserstandsmarke
entdeckt werden. Immerhin aber ließe sich jetzt an den vorhandenen
Fensterresten die etwaige Höhe der Wasserfluten, so wie es die Sage berichtet,
ausmessen.

Auch der Schwibbogen am Eingang zum Chor der Kirche ist 1835 mit seiner
Inschrift verloren gegangen. Für das Vorhandensein dieser Schrift liegen viele
Zeugnisse vor. ,,1258 ist Suckenthai untergegangen44, soll dort zu lesen gewesen
sein.27 Die Meinungen über die richtige Lesart scheinen schon im 18. Jahrhundert
auseinander gegangen zu sein. Korrekturen in der Handschrift bestätigen das.
Von der gleichen Hand, die 1777 besagte Schrift fertigte, befindet sich darin auf
Folie 5 unter dem Strich ein 1785 datierter Nachsatz: NB. Da in der Kirche ange-
merket, daß die Versäufung Anno 1258 geschehen seye, mithin das Jahrzahl
gegen dieser Beschreibung nicht Übereins kommen, ist wohl die Ursach, daß diese
Beschreibung von alten Schriften ausgezogen worden, worinnen die Zahlen sehr
unerkenntlich, folgsam nicht richtig abcopiert waren.44 Carato las 1786 ,,1298".
Peter Schmidlin, der letzte Stiftsarchivar von St. Margarethen, notierte um 1810
die Jahreszahl 1258. Desgleichen der Kirchenpfleger Johann Reichenbach in seinem
Bericht an den Stiftungsvorstand des Kirchenfonds vom 4. März 1825.28
,,Innerhalb derselben (Kirche) steht an dem Bogen geschrieben: ,1258 ist Sucken-
thal untergegangen', welche Schrift seit dem Untergange von Zeit zu Zeit wieder
erneuert worden ist." Eine recht plausible Erklärung.

Was ist nun richtig? Wann fand der Untergang des Tales in Wirklichkeit statt?
In den alten Berichten gehen die Datierungen weit auseinander. Heinrich Schrei-

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