Freiburger historische Bestände - digital

Das Kapuziner-Kloster in Neustadt im Schwarzwald

1670—1828

Von

Hermann Schmid

Neustadt im Hochschwarzwald, eine alte Besitzung des Hauses Fürstenberg, war
wegen seiner geographischen Lage und klimatischen Verhältnisse bis ins letzte
Jahrhundert hinein in seinen Entwicklungsmöglichkeiten stark beschränkt. Nicht
von ungefähr brachte diese Gegend zahlreiche Auswanderer hervor, und nicht
ohne Grund war sie nicht gerade reich mit geistlichen und kulturellen Institutionen
gesegnet. Insofern ist die Existenz eines stattlichen Kapuziner-Konvents am
Ort über mehr als hundert Jahre hinweg ohne Übertreibung als Besonderheit zu
werten und verdient diese Mönchsgemeinde, auch wenn nur wenige literarische
und archivalische Zeugnisse aufzutreiben waren, doch eine kleine Darstellung
ihrer Geschichte.1

Neustadt am Ende des 17. Jahrhunderts. Zeitgenössisches Ölgemälde des Hüfinger Malers Martin

Menrad im Heiligenberger Schloß.

Insbesondere über den Gründungsvorgang dieses Bettelklosters ist wenig bekannt
. Soviel steht fest, daß die Initiative weniger vom Orden selbst, sondern
mehr vom mönchsfreundlichen Fürstenberger Maximilian Franz von der Stühlinger
Linie2 ausging, der die Seelen seiner Untertanen in dieser abgelegenen Gegend
nicht allein vom weltlichen Ortspfarrer und einem Kaplan, sondern auch

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