Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
101.1982
Seite: 253
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1982/0255
Da nach einer neuen Verordnung vom Dezember 1811 keine fromme Stiftung
ohne vorherige eingeholte allerhöchste Erlaubniß gemacht werden darf, so bittet
der Unterzogene gehorsamst um die gnädige Bewilligung zu den 2 obbemeldten
Stiftungen des Bauern Joseph Steyert."

Dem Schreiben liegt auch der Kostenvoranschlag mit Disposition in Abschrift
bei. Dieser lautet:

Entwurf zu einer neuen Orgel für die Pfarrkirche in Horben, mit folgenden
Registern.

Im Manual:
Principal, 4 Fuß hoch vom englischen Zinn.
Oktav, 2 Fuß von Probzinn.

Bourdon, gedeckt, 8 Fuß Ton, die 2 großen Octaven von Holz, die übrigen von
Probzinn.

Viola da Gamba, 8 Fuß von Probzinn.
Nazart, 3 Fuß von Probzinn.

Flöten, 4 Fuß Ton gedeckt, die große Oktav von Holz, die übrigen von Probzinn
.

Mixtur, 1 xh Fuß, Baß 3fach, Diskant 4fach und in Cornet-Reihen versetzt, von
Probzinn.

Im Pedal:
Octavbaß, 8 Fuß von Holz.
Posaunenbaß, 8 Fuß, den Korpus von Holz.
Tremulant.

Der Preis einer solchen Orgel ist 620 fl.'*

Damit ist die bisher nicht genau bekannte, aber vermutete Disposition dieser
Orgel nachgewiesen.

Orgelbauer Nikolaus Schuble wurde 1770 in Pfaffenweiler geboren. Er erhielt
seine Ausbildung bei seinem Onkel Blasius Bernauer (geb. 1740 in Todtnau, gest.
1818 in Staufen). Seit 1809 wohnte Schuble in Freiburg, wo er, angeblich durch
Vergiften, 1816 starb.

Ehe die erwähnte Stiftung aber staatlich genehmigt wurde, war einiger Widerstand
zu überwinden. Er kam zum einen vom Schwiegersohn des Stifters und
zum andern vom Großherzoglichen Badischen Ministerium des Innern in Karlsruhe
.

Schwiegersohn Matthias Asal von Horben (einer der Söhne des Vogts Blasius
Asal) stellte nämlich beim Großherzoglichen Kreisdirectorium in Freiburg am
22. Februar 1812 den Antrag, seinen Schwiegervater bei Vermächtnissen und
Schenkungen obrigkeitlich zu beschränken. Dies hatte zur Folge, daß Ermittlungen
über die Person und das Vermögen des Stifters angestellt wurden. Joseph
Steyert äußerte sich am 5. März 1812 zu Protokoll und auch Pfarrer Zimmermann
gab am 10. März 1812 eine Stellungnahme hierzu ab. Aus diesen beiden
Unterlagen ergibt sich zusammenfassend:

Joseph Steyert, der 1812 nach dem Tauf buche von Merzhausen (Horben gehörte
bis 1792 zur Pfarrei Merzhausen) 59 Jahre alt war, galt als ein ganz untadelhafter
Mann und häuslicher Bauer. Seit Weihnachten 1784 bewirtschaftete er einen der

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