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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
101.1982
Seite: 275
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1982/0277
Heinrich Hübsch und die evangelische Ludwigskirche

Anmerkungen zur Rekonstruktion der Zisterzienserklosterkirche

Tennenbach in Freiburg im Breisgau1

Von

Bernhard Klein

Das Ministerium des Innern in Karlsruhe berichtet am 20. März 1829 dem Dreisamkreisdirektorium
in Freiburg, „daß Seine Königliche Hoheit der Grosherzog
[Ludwig] den Antrag genehmigt hatten, wonach die Thennenbacher Kloster-
Kirche abgebrochen und in demselben Style in Freiburg auf dem bereits bezeichneten
Platze zum Gebrauche für die dortige Evangelische Gemeinde wieder aufgebaut
werden soll."2 Ein Kirchenprojekt des Freiburger Kreisbaumeisters Christoph
Arnold, das ganz der architektonischen Bildkonstruktion Friedrich Weinbrenners
verpflichtet ist, wird demnach zurückgewiesen.3 Die Ausführbarkeit der
Idee, ,,die alte ganz aus Quadersteinen erbaute Kirche des (fünf Stunden entfernten
) vormaligen Benedictiner-Klosters"4 zu versetzen, bestätigt der Karlsruher
Residenzbaumeister und Baudirektor Heinrich Hübsch, dem daraufhin in ,,Gemäßheit
der Höchsten Ermächtigung" 5 die Planung und Bauausführung der
Ludwigskirche übertragen wird.

Seit der Fertigstellung 1838 läßt sich ein breiter Fächer sekundärer Literatur
zur Baugeschichte der Kloster- und Ludwigskirche feststellen, die nicht nur die
Übertragung des Baudenkmals als geistesgeschichtlich interessantes Motiv,6 sondern
auch den wissenschaftlichen oder willkürlichen Rekonstruktionsversuch zum
Inhalt hat. Als bisher letzter führt J. Göricke die Ludwigskirche unter dem Stichwort
,, Denkmalpflege'4 auf, obwohl er auf ein heute anderes Begriffs Verständnis
hinweisen muß. ,,Konnte er [Hübsch] noch im Falle der Ludwigskirche in Freiburg
weitgehende Veränderungen im Einklang mit der zeitlich gegebenen Auffassung
[!] vornehmen, so riefen die Ergänzungsarbeiten in Konstanz, besonders
aber der Neubau des Speyerer Westbaues bereits eine formierte Gegnerschaft auf
den Plan." 7 Hübsch schreibt dazu in einem Augenblick, als der Bau der Ludwigskirche
seiner Vollendung entgegengeht, daß man ihn vom Verdacht einer
konventionellen Nachahmung des ,,byzantinischen" Stils befreien möge und zeigt
damit die kontroverse Architekturdiskussion auf. ,,Nur dem ächt architectoni-
schen Geist der byzantinischen Monumente huldige man unbedingt. Aber dem
ohngeachtet werden sich unsere heutigen im Rundbogen-Styl gehaltenen Gebäude
wesentlich von den byzantinischen unterscheiden durch mehr raffinirte Construc-
tion, durch mannigfachere Formen, durch leichtere mit mehr Fenstern versehene
Massen, und — leider auch durch eine grössere Nüchternheit!" 8 Die Architektur

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