Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
101.1982
Seite: 284
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1982/0286
geben worden war, gehindert sind. [...] Indeßen wurden am Portal die vom
Maurergrund vorspringenden drey Bogen abgerißen, wobey sich denn zeigte, daß
das Portal nicht angebaut, sondern mit der Hauptmauer verbunden war. Das
innere Mauerwerk, war von blos rohen Bruchsteinen und höchst nachläsig, ja
selbst an den äußern Steinlager war viel ausgefütert, besonders in den dreyecki-
gen Räumen zwischen den Bogen, außerdem daß hier nicht einmal ordentlich zugehauene
Quater sich vorfanden. Die meisten Steine des Gesimses und der
Bogen, ob sie gleich mit Sorgfalt und unbeschädigt herabgehoben wurden, müßten
nun bearbeitet werden, da sie an sich schon stumpfe Kanten hatten und ungenau
gearbeitet sind. Es finden sich überhaupt an der ganzen Kirche große Nach-
läsigkeiten und Unregelmäsigkeiten im Gemäuer, so wie in der ganzen Anlage.'<40
Später schreibt Hübsch über die Kirche, daß sie im Verlauf der Zeit einige Abänderungen
erlitten habe. Sie ,,bot manche durch die Localität veranlasste Unregel-
mäsigkeit dar, welche ich, theils um die Reinheit des Styles herzustellen, theils
wegen der neuen, von allen Seiten freien Stellung der Kirche und wegen ihrer geänderten
Bestimmung nicht beibehalten wollte. Ich würde sicherlich eine Carica-
tur geliefert haben, wenn ich hier — von dem einseitigen Standpuncte des Antiquars
ausgehend — jede zufällige Unregelmäsigkeit, jeden Stein als ein unantastbares
Heiligthum angesehen hätte.'4 41 Demzufolge verwirft Hübsch den Vorschlag
Eisenlohrs, jeden Stein zu bezeichnen, das auch dem Bauaufseher Wolf zu
umständlich erschien und läßt beim Abbruch lediglich die „fagonnirten
Steine44 zeichnen. Bereits am 15. Juni ist die Bauaufnahme beendet und Eisenlohr
kehrt nach Karlsruhe zurück, um dort in der Baudirektion die Aufnahmepläne
aufzureißen.42

Für die zureichende Solidität der Fundamente ist die Bauinspektion Freiburg
verantwortlich, der Hübsch, da der Abstechung und Legung nichts mehr im
Wege steht, den ,,bestreffenden Grundriß (woran im Augenblick noch gearbeitet
wird) ohne ihr die untere Breite und Tiefe der Fundamente vorzuschreiben*4 43 zu
übersenden verspricht. Das Grundrißblatt (Abb. 4), vermaßt, laviert und mit entsprechender
Seitenansicht in Sockelhöhe und Detailschnitt im Sockelbereich, befindet
sich im Generallandesarchiv Karlsruhe unter Baupläne Freiburg
Nr. 10—12" und ist sicherlich, die Bleistiftkorrekturen ausgenommen, im Juni
1829 entstanden. Eine Modifikation des Modells muß wegen der Längenausdehnung
des Grundstücks und neuen Zweckbestimmung getroffen werden, die
Hübsch in Punkt 2 und 3 der sechs namentlich aufgeführten Abweichungen beschreibt
: ,,Da der dem Haupt-Schiff entsprechende mittlere Theil der Fagade
ohne die früher bestandene Vorhalle", die bei dem neuen gegebenen Bauplatz
nicht ausgeführt werden kann, ,,ein [für eine byzantinische Kirche] zu sehr emporstrebendes
Verhältnis bekommen haben würde; so suchte ich dies um so eher
dadurch, dass dem Mittel-Schiff vier Fuss mehr Breite gegeben wurden, zu mildern
, als diese Erweiterung zugleich der neuen Bestimmung des Gebäudes sehr
gut kam.

Diese neue Bestimmung, welche vor allem das gute Verständnis der Predigt
fordert, und der gegebene Bauplatz veranlassten mich denn auch, das Gebäude
um eine Bogenstellung kürzer anzulegen. Der freien Lage wegen Hess ich die,

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