Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
101.1982
Seite: 287
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1982/0289
löchern, ,,ehevoriger Senkgruben, Zisternen, etc. — von der so oft abgeänderten
alten Stadt. [.. .] Diese unerwartet, jedoch hier nicht seltene Erscheinung, (denn
auf dem kleinen Bauplatze am Museo kamen 5 solcher Gruben, erst auf einer
Tiefe im Boden von 20 Schuhen anfangend, mit einer Tiefe von 24 Schuhen vor)
veranlasste, dass man gezwungen ward, die Fundamente der ganzen Kirche um
6 Vi Schuh tiefer auszugraben, welche man daher auch mehr ausmauern musste,
als man anfänglich angenommen hat; und auch muthmaslich annehmen konnte."
Wasserlöcher gerade im Bereich der Turmwiderlager machten eine Verstärkung
der Gemäuer notwendig. ,,Würde man, da hier kein Keller anzulegen beabsichtigt
war, das Gemäuer auf die obere Kieslage, welche man ohne Keller als das festeste
Fundament allein beibehält, gestellt haben, was man auch bei gewöhnlich kleinen
Wohngebäuden beibehalten kann; die Folge wäre der unbedingte Einsturz des
ganzen Gebäudes gewesen, wenn es einmal aufgebaut, denn dort hätten nehmlich
[... ] die Mauern eine bedeutend geringere Dike erhalten, weil sie auf diesem
festen Booden keine grössere nöthig gehabt! Denn es wären 4 Haupteken und
4 innere Pfeiler und Stokmauern, welche auf die mit Schutt leicht ausgefüllten
Löchern zu stehen gekommen, mit dieser grossen Last eingesunken, wodurch alle
innern Bogen die Schiffmauer, der Thurm kurz der Ganze Bau nothwendig hätte
einstürzen müssen. Um allso bei dieser so ungünstigen so ungleichen Beschaffenheit
des Boodens den neuen Bau mit Ruhe und Sicherheit aufbauen zu können,
für deren soliede Herstellung die Grosherzogliche Hohe Hofdomainenkammer
den Unterzeichneten mit verantwortlich gemacht hat, musste geschehen, was geschah
: Auch mit deshalb, weil ein Gebäude, welches auf eine so ansehnliche
Höhe oben masiv zugewölbt wird, schon aus dem Grunde in der Fundamentanlage
nicht behandelt werden kann, als wäre es nur auf die gewöhnliche Weise
mit einer Balkendeke versehen.16 52

Entgegen Lumpps Hinweis auf eine massive Wölbung schreibt Hübsch am
23. September 1831 an die Hofdomänenkammer, daß es vorteilhafter sein werde,
,,die zu den Gewölben erforderlichen Baksteine später auf der Freiburger Ziegelei
anzukaufen.' 6 53 Inwieweit dieser Materialentscheid, wohl in Gedanken an eine
leichtere Konstruktion der aufgehenden Mauern und Gewölbkappen, Reaktion
auf die ungünstige Bodenbeschaffenheit oder Resultat der Planarbeit ist, kann
ich an dieser Stelle nicht diskutieren. Jedenfalls liefert die Baudirektion am
22. Oktober 1831 ,,Pläne zur neu zu erbauenden evangelischen Kirche zu Freiburg
/454 die mit den Bauplänen des Generallandesarchivs ,,Freiburg Nr. 10—12",
einem mir nicht bekannten Fassadenplan und womöglich dem Bauplan ,,Tennenbach
Nr. 1" identisch sind und den ausgearbeiteten Rissen, die einem Hübschbericht
an die Hofdomänenkammer am 22. Juni 1832 beiliegen, zur Vorlage gedient
haben müssen.55 Der im Staatsarchiv Freiburg aufbewahrte Fassadenriß
zeigt eine frühe, zweigeschossige ohne Galerie gegliederte Turmanlage. Zusammen
mit der Erarbeitung eines konstruktiven Konzepts nimmt Hübsch schließlich
, „um einen allzugrellen Contrast mit dem Münster-Thurm zu vermeiden"
einen so spitzen Turmhelm an, ,,als es nur immer der byzantinische Styl
verträgt" 56 und schiebt in der Überarbeitung ein Galeriegeschoß zwischen den geschlossenen
Vierungs- und fensterdurchbrochenen Turmaufsatz. Erst am IL No-

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