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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
101.1982
Seite: 296
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1982/0298
sehen Dekanats Freiburg an das Ministerium des Innern, Evangelische Kirchensektion, vom
30. April 1822 (ebd.) schlägt man für 18000 fl den Ankauf des ehemaligen Franziskanerklosters
vor, das aber nicht nur für die Museumsgesellschaft, sondern auch für die Stadt für ein Theater
oder eine zweite Kaserne von höchstem Interesse war. Noch im gleichen Jahr wurden die Gebäude
dank der Bürgerlichen Beurbarungsgesellschaft für 20440 fl 55 kr zur Kaserne hergestellt (Die bür
gerliche Beurbarungsgesellschaft, 1860). Die vormalige Jesuitenkirche, die später 1827 als Simulta
neum nochmals im Gespräch ist, findet 1822 keinen Zuspruch: „Einer der angesehensten Universi
tätslehrer selbst soll sie schon die ägyptische Finsternis genannt haben". Die einem Kübler als
Magazin dienende Kirche lag in einem „abgelegenen und unansehnlichen Theile der Stadt [...] der
Länge nach zwischen Mauern in einem Winkel, daß kein Licht zukommen kann" (StaatsAF [wie
Anm. 2] 708 unterm 30. April 1822). Der Freiburger Stadtdirektor Rettig schreibt am 28. August
1828 an das evangelische Dekanat: „Ungerne und mit wahrer Scheu berühren wir den angeführten
Zweck dieses Baues, nemlich den, daß es ein Denkmal für unsern gnädigsten Landesfürsten seyn
soll. Einem solchen Denkmal gebührt der schönste, der würdigste Platz, wenn immer das Monument
dem, der es setzt, zur Ehre gereichen, und dem, für den es gewidmet ist, Freude machen soll.
Wir glauben uns dem gerechten Spotte und Unwillen der Mit und Nachwelt auszusetzen, wenn wir
jemals bestimmen könnten, daß das Denkmal [...] auf den Vieh und Schweinemarkt gesetzt wer
den solle! [Stadtrat Stutz hatte sein Anwesen in der Stephanienvorstadt zur Verfügung gestellt, der
zentraleren und ruhigeren Lage wegen.] Der Wille und die Absicht möchten hier noch sehr gut
seyn, so könnten sie jedoch nur allgemeines Ärgernis zur Folge haben. Nicht minder anstößig wäre
der Platz für diesen erhabenen Zweck, auch wenn der Markt anderwärts verlegt würde, weil die
Verwendung desselben zu allgemein bekannt, und dem Bedürfnisse aller Lebenden zu sehr einge
prägt ist." (Stadtarchiv Freiburg (=STAF), Cl Kirchensachen 29: evangelische Kirche
1818 1856)

18 Fr. Hefele, Aus Freiburgs Baugeschichte Die ehemalige Zähringer Vorstadt und Kreisbaumei
ster Christoph Arnold, 1929, S. 16 ff. Planunterlagen sind schon 1929 keine vorhanden und somit
nur aus der Aktenkenntnis zu rekonstruieren.

19 H. Kneile, Stadterweiterungen und Stadtplanung im 19. Jahrhundert (Veröff. aus dem Archiv der
Stadt Freiburg i. Br. 15) 1978, Abb. 4 „von 1825"; Hefele (wie Anm. 18) S. 19 gibt keine Jahresangabe
.

20 M. Schefold, Alte Ansichten aus Baden, 1971, Abb. 141.

21 Es war nötig, in der neuen Stadtanlage einen mit dem übrigen Hauptbrunnen harmonisierenden
Brunnen herzustellen, so daß am 6. Juli 1827 der Magistrat und Bürgerausschuß das Stadtamt er
sucht, den nachfolgend erwähnten Plan auch in ökonomischer Hinsicht zu würdigen, „weil nur der
größere Kostenaufwand, den ein Prachtbrunnen, um als würdiges Denkmal dazustehen, gegen
einen gewöhnlichen großen Brunnen erfordern würde, in Berechnung genommen werden darf [...]
Durch die Verleihung des Erzbischöfflichen Sitzes in unserer Stadt, hat unser gnädigster Landes
vater uns wieder einen Beweis seiner uns schon bewährten Huld gegeben! Wir wünschen unser
innigstes Dankgefühl auf eine ehrenvolle sprechende und bleibende Weise an den Tag zu legen, und
haben gemeinschaftlich mit dem Bürgerausschusse beschlossen, auf öffentlichem Platze ein Monu
ment, nemlich einen schönen Brunnen mit passender Inschrift [...] zu errichten. Die Gründe,
welche uns zur Wahl eines Brunnens leiteten, sind Folgende: Beim glorreichen Antritt der Regie
rung der verstorbenen unvergesslichen Markgrafen Carl Friedrich errichtete die bürgerliche
Beurbarungsgesellschaft in dem oberen Theile der Kaiserstrasse einen schönen Brunnen und
schmikte solchen mit der Statue des Stammherrn unseres Fürstenhauses des Herzogs Bert hold
von Zähringen, dem Gründer unserer Stadt und Erbauer unseres prachtvollen herrlichen Domes.
Diesem kann kein passenderes Gegenstük gesetzt werden, als ein zweiter Brunnen [... ] In der Ge
gend der neuen Stadtanlage zwischen des Kaserne und dem neu zu erbauenden Kommandanten
hause würde dieses Denkmal am schiklichsten stehen, und der spätesten Nachkommenschaft noch
zeigen, daß unter dem milden Zepter des Großherzogs Ludwig von Baden der Wohlstand sich
gemehrt und in Folge dessen die Stadt vergrößert und erweitert worden ist." (StAF, wie Anm. 17.)

22 Die Übertragung eines im Generallandesarchiv Karlsruhe aufbewahrten Gemarkungsplanes des mittelalterlich
befestigten Freiburg auf einen modernen Katasterplan im Maßstab 1:2000, die mir
freundlicherweise Herr H. Kalchschmidt, Freiburg, zur Verfügung gestellt hat, zeigt die Korrektheit
der Angabe, obwohl die Kirche 1677 abgetragen worden ist.

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