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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
102.1983
Seite: 70
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Um die Wochentage zu unterscheiden, besonders um den Sonntag hervorzuheben
, bezeichnete man die 7 Tage mit den Buchstaben ,,a" bis ,,g". Der erste Tag
eines Jahres wurde immer mit ,,a" benannt. Der auf den Sonntag fallende Buchstabe
war dann der Sonntagsbuchstabe, der sich das ganze Jahr, außer im Schaltjahr
, nicht änderte. Weil das nächste Jahr wieder mit dem Buchstaben ,,a" begonnen
wurde, verschoben sich die zu den Wochentagen gehörenden Buchstaben und
damit der Sonntagsbuchstabe um einen Buchstaben rückwärts. Im Schaltjahr erhielt
man zwei Sonntagsbuchstaben. Insgesamt ergab sich somit entsprechend dem
Sonnenzirkel eine Reihe von 28 Buchstaben bzw. Buchstabenpaaren.

Epakten

Die Epakten, gemeint sind hier die Mondepakten, geben an, wie alt der Mond an
einem bestimmten Datum ist. Das Alter des Mondes bedeutet die seit dem Neumond
vergangenen Tage. Im Julianischen Kalender war das Dettum, auf welches sich die
Epakten bezogen, der 22. März, im Gregorianischen Kalender der 1. Januar.

Astrologische Angaben



In den Kalendern waren allgemein astrologische Angaben enthalten, welche für
das Erstellen eines Horoskopes wichtig sind. Heute findet man diese nur noch in
astrologischen Kalendern, jedoch sind sie z. B. im Kalender des Badischen
Bauern Vereins von 1922 noch enthalten.

In der Astrologie ist besonders wichtig der sog. Aszendent, d. h. der im Augenblick
und am Ort der Geburt aufsteigende Punkt der Ekliptik. Von diesem Punkt
aus wird der Tierkreis in 12 gleiche Abschnitte, die Häuser, eingeteilt, welche in
Verbindung mit dem Stand der Planeten bestimmte Lebensbereiche beeinflussen.
Wenn die Planeten, geozentrisch gesehen, in bestimmten Winkeln erscheinen, verstärken
sie diese Wirkung, schwächen sie ab oder heben sie auf. Dabei bedeutet:
Zusammenkunft: Konjunktion: 0°
Gegenschein: Opposition: 180°
Triangelschein: Trigonal: 120°
Gevierdterschein: Quadratur: 90°
Sextilschein: 60°

Trachenkopf, Trachenschwanz

Dies bedeutet den aufsteigenden und den absteigenden Mondknoten bzw. die auf-
und absteigende Mondbahn. Der Mondknoten ist der Durchstoßpunkt der Mondbahn
durch die Ekliptik.

Im abgebildeten Kalenderblatt vom August 1626 bedeuten die Zeichen und
Zahlen hinter den Heiligennamen in der ersten Spalte den Lauf des Mondes in
den Tierkreiszeichen. Diese Angaben dienten nicht nur astrologischen Zwecken,
sondern auch für Wettervorhersagen und sonstige Prognosen. So heißt es z. B.
im immerwährenden Kalender von Grimmelshausen, daß man auf den nächsten
Donner nach Aufgang des Hundssternes achten muß, in welchem Zeichen sich
der Mond dann befindet.: ,,Ist der Mond im Löwen so es donnert, so bedeutet es
Verderbung des Korns und der Gersten am Gebürg" usw.

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