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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
102.1983
Seite: 137
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1983/0139
Johann Baptist Metzger von Staufen 1771—1844
Kupferstecher und Kunsthändler in Florenz*)

Von

Friedrich Hefele t

Vor 21 Jahren kam mir bei der Arbeit im Stadtarchiv ein Aktenbündel in die Hände,
das u.a. 28 unbekannte Originalbriefe eines Kupferstechers Johann Metzger aus
Florenz an den Baron Karl von Baden in Freiburg enthielt, die sofort mein Interesse
wachriefen. Karl von Baden war der letzte seines Stammes aus der freiherrl. Linie
dieses Namens, Besitzer der Karthause bei Freiburg, die sein Vater bei Aufhebung
des Klosters erworben hatte. Karl v. Baden war noch in der österr. Zeit Präsident
der Landrechte, nach dem Übergang des Breisgaus an Baden Landvogt in Freiburg,
1808 Stadtdirektor — dies war damals eine staatliche Stelle — 1812 Staatsrat, als
Privatmann Kunstförderer und Kunstsammler. Johann Metzger ist in der Kunstgeschichte
kein ganz Unbekannter. Im Künstlerlexikon von Thieme-Becker steht:
Metzger Johann, reproduzierender Kupferstecher, Bilderrestaurator und Kunsthändler
, geboren 1. Oktober 1772 in Staufen bei Freiburg, gestorben 9.Februar 1844
zu Florenz. Schüler und Pensionär der Akademie München, dann in Florenz ansässig
. Schüler von Raphael Morghen". Es folgen einige unvollständige Literaturangaben
.

Anhand der von mir entdeckten Briefe und durch weitere Nachforschungen bin
ich in der Lage, ein genaueres Bild von dieser Künstlerpersönlichkeit zu umreißen.

Wie schon gesagt, stammte Metzger aus Staufen im Breisgau, wo er nach Mitteilung
des dortigen Pfarramtes am 1. Oktober 1771, nicht 1772, geboren wurde als
Sohn des Färbers Fridolin Metzger und der Katharina Walliser. Ein anderer Sohn
namens Fridolin war Gürtler und Stadtschreiber. Heute leben in Staufen keine
Nachkommen mehr. Wer Johann Metzger auf den Gedanken brachte, Kupferstecher
zu werden, weiß man nicht sicher. Ich dachte zuerst an den gleichfalls aus Staufen
stammenden Kupferstecher Himmelsbach, bis mich erst vor wenigen Tagen Kollege
Dr. Wellmer auf den Kupferstecher Johann Baptist Haas aus Staufen aufmerksam
machte, der u.a. zwei Karten zu Martin Gerberts Historia Nigrae Silvae gestochen
hat. Der gemeinsame Vorname Johann Baptist läßt sogar nahe Verwandtschaft
vermuten. Aus einem Briefe seines Gönners Karl von Baden geht hervor, daß
Metzger zunächst die Kupferstecherkunst bei Klauber in Augsburg — die Klauber
waren eine bekannte Kupferstecher-Dynastie — erlernte, und daß alsdann sein
Talent ihm einen Platz in München bei der Münze als Stempelschneider verschafft

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