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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
103.1984
Seite: 15
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1984/0017
Das Jesuitenschloß in Merzhausen

Von

michael schmaedecke

Ein Zeugnis aus der Zeit, als der Jesuitenorden 'die Lehrstühle an der Philosophischen
und der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg i.Br. im 17. und 18.
Jahrhundert besetzte, ist das ehemalige Landhaus der Freiburger Ordensniederlassung
in Merzhausen an dem nach Norden hin abfallenden Hang des Schönberges
(Abb. 1 u. 2). Die Gartenfassade des Mittelflügels der dreigeschossigen Hufeisenanlage
ist quer zum Hang nach Nordosten gestellt, so daß man aus den Fenstern
dieser Fassade auf den Schwarzwald, in die Freiburger Bucht, auf den Kaiserstuhl
und zu den Vogesen blickt. Die beiden Seitenflügel des Gebäudes, gegen den
Schönberg gestellt, umschließen mit den zwei L-förmigen Komplexen der Ökonomiegebäude
einen großen Hof mit einem Brunnen. Zwei Einfahrtstore nach Südosten
sowie nach Nordwesten öffnen den Hof (Abb. 1 und 2).

Landhaus der Jesuiten

Seit 1620 waren die Jesuiten als Lehrer an der Freiburger Universität tätig. Sie
kamen nach Freiburg, um die katholische Hochschule gegen die reformierten Universitäten
Basel und Straßburg zu stärken. Neben ihrer Lehre an der Universität betrieben
sie noch ein Kolleg und ein Gymnasium. Da ihre Lehrtätigkeit nach den
Ordensstatuten kostenlos war, war jede Niederlassung der Jesuiten auf Spenden
und Schenkungen angewiesen.

Schon bald nach der Niederlassung in Freiburg begannen die Schenkungen der
Familie Schnewlin-Bernlapp von Bollschweil. Anfangs waren es Geldspenden.
Dann wurden Güter in Merzhausen gegeben, das zum Besitz der Familie gehörte K
Am 10. Februar 1965 übergab Maria Magdalena von Bollschweil den Jesuiten ein
Gut am Schönberg ,in Bestand*, das sie dann am 30. Dezember des Jahres geschenkt
bekamen2. Sie erhielten das Gut mit der Auflage, daß es nach einer eventuellen
Auflösung des Ordens wieder an die Familie zurückfalle3. Neben dem Gut,
das der Orden spätestens seit 1634 bereits bewirtschaftet hatte4, betrieben die Jesuiten
noch eine Ziegelei, eine Mühle5 und waren im Besitz eines Steinbruches am
Schönberg6.

Zu dem Gut gehörte sicherlich auch das Herrenhaus, das 1682 in den Schriftquellen
als jtusculum* bezeichnet, faßbar wird7. Das verschiedentlich genannte Baudatum
1666, so auch auf der 1901 angebrachten Tafel über dem Haupteingang des
Gebäudes, erscheint unwahrscheinlich8. Aus den Jahren 1651 bis vor 1693 wird be-

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