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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
103.1984
Seite: 29
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1984/0031
Ein beim letzten Umbau zu Tage getretenes mächtiges Herdfundament an der
fensterlosen Südwand des Anbaues zeigt, daß sich hier die Küche befunden haben
muß. Auf dem zu dem Herd gehörenden Kamin fand sich eine Abdeckplatte aus
Sandstein mit der Jahreszahl 186448. Da der Kamin aus den gleichen Ziegelsteinen
gemauert ist, wie die Zumauerung der Fenster des Hauptbaues in der Höhe des
Dachstuhles des Anbaues, ist nicht daran zu zweifeln, daß die Kaminabdeckung
aus der Erstellungszeit des Anbaues stammt und ihn damit sicher datiert.

Am 25. Oktober 1898 erwarb der Fabrikant und Freiburger Stadtrat Karl Walterspiel
das Anwesen für 400 000 Mk, um es keine zwei Monate später mit Louis Sinner
mit einem Gewinn von 50 000 Mk an den Stiftungsrat der Stadt Freiburg zu
verkaufen49.

Kapelle des Landhauses

In den Aufhebungsakten der Freiburger Niederlassung des'Jesuitenordens aus
dem Jahre 1775 wird die Kapelle des Landhauses erwähnt50. Auch trägt das ehemalige
Altarbild aus dem Jesuitenschloß die Aufschrift: „Altar-Bild aus der Haus-
Kapelle der Patres Jesuiten im Schloße zu Merzhausen ..."51.

In welchem Raum sich die Kapelle befand, kann nur aus dem Baubefund erschlossen
werden. Der Raum am südlichen Ende des Ostflügels besitzt als einziger
Innenraum ein Türgewände aus Sandstein, womit dieser Raum besonders hervorgehoben
wurde. Weiter bietet die Organisation dieses ,geosteten' Raumes mit einem
Fenster an der Längsseite an, hier die Kapelle einzurichten. Durch sie war sicherlich
auch die als Blendfenster gestaltete Fensterachse an der Ost-Seite dieses Flügels bedingt
.

Nachdem das Schloß in den von Kageneck'sehen Besitz gekommen war, vermutlich
erst zum Zeitpunkt des Verkaufs des Gebäudes, wurde das Altarbild nach Stegen
in das dortige Schloß, dem heutigen Kolleg St. Sebastian, gebracht, das in Besitz
der Familie von Kageneck ist. Heute befindet sich das Altarblatt in der Pfarrkirche
St. Gallus in Merzhausen.

Kurhaus

Im Besitz der Stiftungsverwaltung der Stadt Freiburg sollte das Jesuitenschloß
nun als Kurhaus verpachtet werden und mußte den neuen Bedürfnissen angepaßt
werden.

Da keine Umbaupläne erhalten sind, beruht die zeitliche Einordnung und die Beschreibungen
rein auf dem späteren Baubefund. Der älteste erhaltene Grundrißplan
ist datiert auf den 27. 10. 1900 und wurde vom Städtischen Hochbauamt der Stadt
Freiburg gezeichnet52. Da das Schloß jedoch schon am 10. 12. 1898 vom Stiftungsrat
angekauft wurde, und es am 14. 12. 1900 zum 1. 4. 1901 erstmals verpachtet
wurde53, kann es sich bei diesem Plan nicht um den eigentlichen Umbauplan handeln
.

Die wichtigste Umbaumaßnahme war der Einbau einer neuen Treppe und damit
verbunden die Vergrößerung des Treppenhauses. Der Antritt der gegenläufigen
Treppe mit Umkehrpodest befindet sich in der Verlängerung des Flures des Mittel-

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