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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
103.1984
Seite: 57
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1984/0059
Johann Georg Freiherr von Grechtler (1705 —1780)

Von

Alfred Graf Von Kageneck

Breisgauische Gegenden weint,
Dahin fällt auf einmal die Stütze der Armut,
Der Vater der Eurigen starb,
Nun nähret die Kinder zu Hause
Doch zeiget den Kindern sein Bild,
Sprecht: seht ihr, was Arbeit und Redlichkeit wirken
Nicht Ahnen, Freunde, Vatergut — nicht,
Fleiß, Tugend, Rechtschaffenheit nur,
Die setzen ihn zwischen die Größten.
(Trauerrede am Grabe des würdigsten Grechtler. Wien 1780).

Mit dem Reichsvizekanzler Johann Ulrich Zasius, Johann Caspar v. Ampringen,
Hochmeister des Deutschen Ordens und Gouverneur von Ungarn, Paul Hocher,
Hofkanzler Kaiser Leopolds, dem Ministerpräsidenten Johann Philipp Freiherr v.
Wessenberg und dem Generalstabschef der K. u. K. Armee Graf Friedrich Beck gehört
Johann Georg Grechtler zu den erfolgreichsten Vorderösterreichern in kaiserlichen
Diensten. Mit Recht hat seine Heimatgemeinde eine Straße nach ihm benannt
und in seinem Vaterhaus eine Grechtler-Stube eingerichtet, denn der schwerreich
gewordene Heereslieferant und Großunternehmer ist auch der große Wohltäter
und Förderer seiner Verwandten und Landsleute gewesen.

Geboren wurde der spätere Geheimrat, Generalfeldwachtmeister und Großgrundbesitzer
am 8. 4. 1705 in Kippenheim als fünftes von dem zehn Kindern des
Metzgers und Gastwirts zur Stube, Hans Georg Grechtler, und seiner Frau Maria
Sabine Wirth. Kippenheim gehörte zum Oberamt Mahlberg der Markgrafschaft
Baden-Baden und zählte damals rund 900 Einwohner. Von seinen überlebenden
Geschwistern verheiratete sich Franz nach Renchen, und Franz Joseph folgte dem
Vater als Gastwirt und Metzger. Die 5 Schwestern verheirateten sich mit ortsansässigen
Bürgern, zwei von ihnen heirateten in die alte Kippenheimer Familie Stulz,
aus der auch der bekannte Stifter Georg Stulz v. Ortenberg stammte.

Von diesem geschlossenen dörflichen Kreis hat sich Johann Georg früh getrennt.
Er muß wohl eine kaufmännische Lehre gemacht haben, denn 1726 erscheint er in
Villingen als mercator. Am 18. 2. 1726 heiratete er dort die zwanzigjährige Maria
Cäcilia Ganser, Tochter des Bürgermeisters Johann Baptist Ganser. Die Verbindung
mit dieser angesehenen Familie brachte ihm das Bürgerrecht in Villingen, und

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