Freiburger historische Bestände - digital

Denn auch die Parteipresse leistete einen großen Beitrag zu dem „Propagandafeldzug
" 1938/39, indem z. B. gedroht wurde: Noch ist der Fremdrassige in
manchen Ländern der Erde Herr und hetzt und schürt gegen Hitler-Deutschland.
Der Weltjude soll uns gerüstet finden: In Waffen durch unsere Wehrmacht und
weltanschaulich durch die ständige Schulungsarbeit der Partei in den vielen Hundert
von Versammlungen ...12

Noch nicht einmal ein Jahr später wurden diese Waffen der Wehrmacht gegen
Polen eingesetzt, wo ab 1941 ein Großteil der Vernichtungslager gebaut wurde, die
Millionen jüdischer Bürger aus ganz Europa den Tod brachten.

ANMERKUNGEN

1 Vgl. zu den Boykottmaßnahmen in Freiburg: Hans Peter Lux: Verfolgung und Ausschaltung der
Gegner in Freiburg und Südbaden, in: 1933 Machtergreifung in Freiburg und Südbaden. Katalog zur
Ausstellung in der Universitätsbibliothek, Freiburg 1983, S. 35 40 (= Stadt und Geschichte. Neue
Reihe des Stadtarchivs Freiburg i. Br. Heft 4) und Verfolgung, Widerstand, Neubeginn 1933 1945
in Freiburg (Eine Dokumentation), Freiburg o. J., S. 125 f.

2 Der Alemanne vom 1. April 1933.

3 Vgl.: Karlsruher Zeitung vom 5. April 1933 und Der Führer vom 6. April 1933.

4 Der Alemanne vom 12. Mai 1933.

5 Ebd.

6 Vgl.: Heinz Lauber: Judenpogrom: „Reichskristallnacht" November 1938 in Großdeutschland;
Daten Fakten Dokumente Quellentexte Thesen und Bewertungen, Gerlingen 1981, S. 29f.

i Der Alemanne vom 10. November 1938 (Abendausagbe)

8 GLA Karlsruhe 309/1211 (= Quelle 1).

9 Zum Schicksal der badischen Juden vgl.: Paul Sauer: Die Schicksale jüdischer Bürger Baden
Württembergs während der nationalsozialistischen Verfolgungszeit 1933 1945, Stuttgart 1969 und
Thilo Pflugfelder: Verfolgungsmaßnahmen gegen Juden in Baden während des „Dritten Reichs",
hrsg. von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg 1980. Zur Geschichte der
Freiburger Juden vgl.: Franz Hundsnurscher/Gerhard Taddey: Die jüdischen Gemeinden in
Baden. Dokumente, Geschichte, Schicksale hrsg. von der Archivdirektion Stuttgart, Stuttgart 1968,
S. 86ff. und Berent Schwineköper/Franz Laubenberger: Geschichte und Schicksale der Freibur
ger Juden. Aus Anlaß des 100jährigen Bestehens der israelitischen Gemeinde in Freiburg, Freiburg
1963 (unveränderter Nachdruck 1983). Der Weg der 32 in den nationalsozialistischen Konzentrations
lagern umgekommenen „Schutzhäftlinge" wurde geklärt mit: Paul Sauer: Dokumente über die Ver
folgung der jüdischen Bürger in Baden Württemberg durch das nationalsozialistische Regime
1933 1945, 2 Bde., Stuttgart 1966.

10 StadtA Freiburg C 4 XVII/6/6 (= Quelle 2).
n GLA Karlsruhe 465d/63 (= Quelle 3).

12 Der Alemanne vom 1. Dezember 1938.

QUELLEN DER ANLAGEN

1 Bericht des Vorstandes der Gefängnisse in Freiburg an den Generalstaatsanwalt in Karlsruhe vom
26. November 1938, GLA Karlsruhe 309/1211.

2 Schreiben des Städtischen Wohlfahrtsamts Freiburg an den Oberbürgermeister Abt. III , StadtA
Freiburg C 4 XVII/6/6.

3 Rundschreiben Nr. 65/38 des Gaupropagandaamts Baden, GLA Karlsruhe 465 d/62.

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