Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
103.1984
Seite: 167
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1984/0169
anzutreffen. Zu jeder Spritze ist die gehörige Mannschaft aus den Zünften zuge-
theilt ...". — „Der Gottesacker liegt eine kleine halbe Viertelstunde außer der
Stadt vor dem Christophsthor [heutiger Alter Friedhof] ... Man sieht hier mehrere
schöne Epitaphien ...."

Die Stadt zählte damals drei Pfarreien, neben der Münster- und St. Martinspfarrei
die „Lutherische". Neben dem Münsterpfarrer amtierten mehrere Kooperato-
ren; „Die lutherische Kirche hat auch ihren eigenen Pfarrer."

Dem in Freiburg ansässigen Adel wird ein kurzer Abschnitt zugemessen, darin
die einzelnen Geschlechter namentlich aufgeführt werden. — „Das Bürger-Corps
besteht aus 2 Compagnien Jnfanterie mit einer gut bestellten Kapelle, einer Abtheilung
Artillerie mit 2 Kanonen, die ein Geschenk Carl Friedrichs, des letzt verstorbenen
Großherzogs, sind, und einer Abtheilung Cavallerie. Das Corps ist sehr hübsch
uniformirt, bewaffnet, und behauptet eine wahrhaft militärische Haltung. Es nahm
seinen Anfang im Jahr 1793 und zeichnete sich beim Ueberfall der Franken [-
Franzosen] den 7. July 1796 ... vorzüglich tapfer aus ..." „Hier besteht seit dem
Jahre 1803 eine Lesegemeinschaft, welche nun den Namen Museum angenommen
hat. Diese Anstalt bezweckt gesellige Unterhaltung und sowohl angenehme als belehrende
Lektüre ... Die Anzahl der Mitglieder beläuft sich bereits über 200.
Außer der Universitätsbibliothek, ist hier noch eine Leihbibliothek." — „Die
Medicinal-Anstalten sind in einem vorzüglichen Zustande, es befinden sich hier
13 praktizirende Aerzte, 8 Wund- und Hebärzte und 10 Hebammen." — Eigens ist
im folgenden vom Freiburger Viehmarkt an jedem Donnerstag vierzehntägig die
Rede; außerdem werden drei Jahrmärkte abgehalten: am Sonntag Invocavit während
der Fastenzeit, am Pfingstmontag und zu Martini.

Der Nägelesee und seine Umgebung diente vor allem militärischen Übungen, hier
befand sich auch ein Schützenhaus. — „Das hiesige Bad, ohne Mineralquelle, von
6 bis 8 Badzübern, gehört unter die weniger als mittelmäßigen Anstalten."

Was nun anschließt, ist das Geschichtliche, das auf ca. 25 Spalten ausführlich
genug abgehandelt wird. Mutmaßungen wechseln mit gesicherten Annahmen, man
spürt den Archivar hinter dem Gesagten; daß das alles so breit geworden, mag
nicht zuletzt darin zu suchen sein, daß Kolb mit den örtlichen Verhältnissen Frei-
burgs ja besonders vertraut war. Unbedingt Neues findet sich für uns verständlicherweise
nicht, jedoch liest sich das Ganze in seiner streng chronologischen Folge
nicht ohne Gewinn. Der Verfasser zeigt sich besonders an den Darstellungen der
Geschehnisse des 17. und 18. Jahrhunderts sowie seiner jüngsten Gegenwart interessiert
.

Welche Fülle von Aussagen sich in diesem Kolb-Lexikon versammelt hat — freilich
nicht nur im Hinblick auf unsere Stadt —, kann man ermessen, wenn man sich
darüber hinaus einmal das gesamte Werk vor Augen führt. Neben den größeren
Städten und Landschaften, auch politischen Herrschaftsgebieten, finden sich noch
die kleinsten Orte mitaufgeführt. Bedenken wir auch, daß die heute eingemeindeten
Vorstädte und Vororte jeweils eigene Artikel haben! So nimmt etwa Günterstal mit
seinem ehemaligen Frauenkloster gute zwei Spalten ein: „... ein aufgehobenes
adeliches Damenstift, eine Stunde von Freyburg", wie es zu Anfang des Beitrages
definiert wird. Daß sich Legendäres mit geschichtlichen Tatbeständen dann und

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