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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
103.1984
Seite: 224
(PDF, 32 MB)
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als Kind, mag diese Berichte nachfühlen, gänzlich unverantwortlich aber wäre es, wenn sol
che Berichte die heutige jüngere Generation nie erreichten. Unter allen einer der eindrucks
vollsten ist der des Pfarrers Franz Beugel über das Geschehen in Opferdingen, Eschach,
Aselfingen, Überach und Achdorf, S. 353 — 392.

Geradezu wie in einem Brennpunkt finden sich hier alle Faktoren: das Leiden der hilflosen
Zivilbevölkerung, der Untergang der hilflosen, letzten kämpfenden deutschen Division, die
Verwüstung des Landes, Plünderungen und Mißhandlungen. Wenn Geschichte irgendwo zu
Menschen spricht, dann hier! Und ein leuchtendes Vorbild: der Hauptlehrer Schweickert aus
Achdorf!

Auch eine eher nüchterne Betrachtung wird Gewinn ziehen aus der Pluriperspektivität der
deutschen und französischen Militärs und der deutschen Zivilbevölkerung in der Bewertung
des gleichen Ereignisses, z.B. der erbitterten Schlacht um Überach (Teil I, S. 51, S. 79, II,
126f., IV, 370ff., oder Behla: 51f., 127f., 169ff., 174, 324ff!). Wer weiß noch, daß deut
sehe Verwundete mit Hundegespannen transportiert wurden? Göhri vergegenwärtigt in ähnlicher
Weise das Kriegsgeschehen im Breisgau seit Kriegsbeginn bis zum Anfang 1946. In vier
Teilen beschreibt er die Kriegsstimmung, die reiner Pessimismus gewesen sein muß, läßt viele
Einzelne zu Wort kommen zu den überlegenen Luftangriffen seit 1943, zu den Endkämpfen
des Volkssturms, zum Kriegsende und dessen Leiden, und belegt in einem vierten Teil einiges
mit Quellen, liefert ein Verzeichnis der im Text genannten Orte, militärische Abkürzungen
u. a. m. Sein Buch ergänzt das von Riedel vor allem noch um die Erlebnisse der ersten Besät
zungszeit, und auch in diesem Buch erreichen die Lebenszeugnisse der Betroffenen eine ungemein
dichte darstellerische Intensität.

Man muß beiden Büchern wünschen, daß sie eine Verbreitung so weit wie nur irgend mög
lieh finden, geben sie doch ohne allen törichten ideologischen Überbau die blutige Realität
wieder, der sich alle zu stellen haben, die mit den Themen unserer jüngsten Geschichte um
gehen. K. B. Knappe

Hermann Brommer: Kleine Kunstführer im Schnell und Steiner Verlag München über die
Kirchen: St. Martin in Freiburg i.Br. (Nr. 1257), St. Hilarius in Freiburg Ebnet (Nr. 1296),
St. Blasien im Schwarzwald (Nr. 555), Todtmoos im Schwarzwald (Nr. 661), St. Alexius in
Herbolzheim i. Br. (Nr. 741), Dompeter in Avolsheim im Unterelsaß (Nr. 898), St. Cyriak in
Altdorf im Unterelsaß (Nr. 840).

Sie machen mittlerweile eine stattliche Zahl aus, die kleinen Kunstführer, die Hermann
Brommer verfaßt und gestaltet hat. Die jüngst hinzugekommenen sollen hier vorgestellt wer
den. Der erste betrifft die Freiburger Martinskirche, die ehemalige Klosterkirche der Franzis
kaner, zu der Heinrich Hansjakob 1893 einen Turm bauen ließ. Hermann Brommer beschreibt
die Baugeschichte, zeichnet die allmähliche Barockisierung des Innenraums der
gotischen Kirche im 17. und 18. Jahrhundert nach, dann deren zügige Entbarockisierung im
19. Jahrhundert. Schließlich geht er auf die Restaurierungsmaßnahmen unserer Zeit ein.

Der kleine Kunstführer über die Kirche von Ebnet faßt in der Einleitung die Geschichte des
Dorfes Ebnet zusammen, wo vom 16. bis an die Schwelle des 19. Jahrhunderts die Reichsfrei
herren von Sickingen die Ortsherrschaft inne hatten. Den Sickingern war es auch zu ver
danken, daß Ebnet seine eigene Pfarrkirche erhielt und daß diese im 18. Jahrhundert so er
weitert und gestaltet werden konnte, wie sie sich im wesentlichen bis heute erhalten hat.

Zwei der kleinen Schriften führen auf den Schwarzwald, zunächst in die ehemalige Abtei
kirche von St. Blasien. Sie ist durch die 1000 Jahrfeier im Jahr 1983 in den Blickpunkt ge
rückt und wurde aus diesem Anlaß gründlich renoviert. Hermann Brommer gibt einen ge
rafften Überblick über die Geschichte des Klosters und verzeichnet die Bauchronik des

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