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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
104.1985
Seite: 12
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1985/0014
wendet haben könnten. Auf die Ergebnisse komme ich unten noch einmal zurück.
Erfreulicherweise ist Meckseper in seiner ungedruckten Dissertation über Rottweil
zu ähnlichen Ergebnissen gelangt wie meine Untersuchung.14

In einer weiteren Arbeit habe ich mich dann mit dem Zisterzienserkloster Tennenbach
beschäftigt.15 Dieses ist nämlich im hier angedeuteten Zusammenhang insofern
wichtig, weil es zwar nicht von Theodor Mayer selbst, wohl aber von seinen
Schülern und anderen für eines jener Klöster erklärt wurde, die als den Zähringern
auf dem Wege über die Klostervogtei unterstellte Rodungsklöster für den Aufbau
von deren „Staat" eingesetzt worden sein sollen.16 Dagegen glaube ich gezeigt zu
haben, daß es sich hier in erster Linie um eine Gründung anderer breisgauischer
Hochadelsfamilien gehandelt habe, die vermutlich aus Dankbarkeit für die gesunde
Rückkehr vom Zweiten Kreuzzug vorgenommen worden sein dürfte. Auf dem Wege
über das dem jungen Konvent vom Zisterzienserorden zwischen 1180 und 1190
übergeordnete Salem lehnte sich Tennenbach immer mehr an die Staufer an.
Schließlich wurde es — wohl durch die Vermittlung des Ordens und Salems — bereits
1210 vom jungen Friedrich II. unter seinen Schutz genommen.17 Damit war es
aber dem Einfluß der Zähringer endgültig entzogen.

III.

An dieser Stelle soll nun eine weitere Untersuchung des Verfassers der Stadt Villingen
gewidmet werden.18 Dabei muß das Problem des Gründungstermins im Mittelpunkt
stehen. Denn das einleitend Ausgeführte dürfte gezeigt haben, daß nur eine
zutreffende chronologische Einordnung Voraussetzung für die richtige Beurteilung
der sogenannten zähringischen Städtepolitik und damit für eine wichtige Seite des
vermuteten Aufbaus eines eigenen Staates der Herzöge sein dürfte. Bei der genannten
Stadt befinden wir uns insofern in einer günstigen Lage, weil hier eine Quellenangabe
vorliegt, die in der bisherigen Forschung wenig Beachtung gefunden hat.
Diese ist vor mehr als 150 Jahren im Druck bekanntgemacht worden. Sie ermöglicht
eine genauere Feststellung der Entstehungszeit der heutigen Stadt Villingen.
Wenn dies bisher nicht erkannt worden ist, so beruht dies darauf, daß der erste,
von späteren Forschern offenbar nicht mehr überprüfte Abdruck in sehr mangelhafter
, man kann schon sagen fehlerhafter Form erfolgt ist.19 Nun mag es vielleicht
Verwunderung erregen, wenn die bisher versäumte Überprüfung dieser Quelle in
einer Zeitschrift nachgeholt werden soll, welche ihre Hauptaufgabe in der Erforschung
der Vergangenheit des Breisgaus und seiner Hauptstadt Freiburg sieht.

Aber einmal sollte doch die Zielsetzung einer, wenn auch regional ausgerichteten
, Zeitschrift nicht allzu eng eingegrenzt werden. Wenn es um historische Probleme
geht, die zwar außerhalb des abgegrenzten Aufgabenbereichs liegen, deren
Lösung sich aber indirekt auch auf den betreffenden Raum auswirkt, dann müssen
Ausnahmen erlaubt sein. Freiburg und Villingen standen im übrigen in vergangenen
Zeiten in so engen Beziehungen, daß Christian Roder, früherer Gymnasialprofessor
in Villingen und verdienter Erforscher der dortigen Stadtgeschichte, schon
vor 100 Jahren die beiden Orte als Schwesterstädte bezeichnen konnte.20 Diese Verbindungen
reichen in die Zeit der Herzöge von Zähringen zurück. In der sie schon

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