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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
104.1985
Seite: 13
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damals verbindenden Straße und in den anderen Wegen, welche zwischen beiden
Städten und Offenburg bestanden, wollte Theodor Mayer sogar das Grundgerüst
für den Aufbau eines Staates der Herzöge von Zähringen sehen.21 Deshalb muß es
erlaubt sein, diese Vorstellungen auch von Freiburg aus ins Auge zu fassen, wobei
Villingen ebenfalls in den Gesichtskreis tritt. Es ist nämlich zu hoffen, daß so auf
die Vergangenheit beider Städte neues Licht fällt.

Die Frage nach der Gründungszeit der heutigen Stadt Villingen hat die Geschichtswissenschaft
im deutschen Südwesten bereits häufiger beschäftigt. Da hier
keine Urkunde vorliegt, wurden zahlreiche Vermutungen geäußert. Die dabei vorgeschlagenen
Daten reichen von Ende des 11. Jahrhunderts bis zur Zeit des 1218
verstorbenen letzten Zähringers. Es erscheint daher wenig ergiebig, diese hier auf
ihre Tragfähigkeit im einzelnen zu überprüfen. Weil sie von der Mehrzahl der Forscher
als zutreffend angesehen wird, mag hier nur hinsichtlich einer Hypothese eine
Ausnahme erlaubt sein.22 Diese beruht auf der um 1530 entstandenen sogenannten
Hugschen Villinger Chronik. In einer dieser vorangestellten Notiz heißt es: Anno
1119 ist die statt Villingen von den Hertzogen von Zäringen erbauwen worden.23
Diese Nachricht ist entweder immer erneut abgeschrieben worden, oder ihre Aussage
bei Datierungen verwendet worden. Doch hat sich kaum jemand der Mühe
unterzogen, sich mit ihr einmal näher zu befassen, obwohl zwei neuzeitliche Abdrucke
davon vorliegen.24 Man hätte dann bemerken müssen, daß sich schon die
Chronik selbst im unmittelbar an die genannte Notiz folgenden Absatz widerspricht
, was bisher eigentlich nur von Albert Krieger vermerkt und von Meckseper
ausführlicher behandelt worden ist.24a Im zweiten Absatz wird bei Hug nämlich in
sehr rätselhafter Weise von dem nicht zutreffenden Übergang der Stadt Villingen
an die Grafen von Fürstenberg im Jahre 1197 berichtet.25 In diesem Zusammenhang
heißt es dann: Hertzog Bechtold der viert des namens, hertzog von Zäringen, hat
Villingen erbawen26 Diese im Widerspruch zu der des vorangehenden Absatzes stehende
Angabe ist nur erklärbar, wenn man annimmt, daß derjenige, der die Notizen
hier anbrachte, aus einer anderen Tradition schöpfte, welche die Gründung der
Stadt in die Zeit der beiden letzten Zähringer setzte. Infolgedessen ist es erforderlich
, die sogenannte Hugsche Villinger Chronik hier kurz in unsere Überlegungen
einzubeziehen.

Die uns hier beschäftigende Chronik trägt ihren Namen nach einem Villinger
Ratsherrn Heinrich Hug. Sie setzt erst mit dem Jahre 1495 ein und schildert in
einem ersten Teil offenbar aus eigenem Erleben des Verfassers und aus Villinger
Sicht die allgemeinen, teilweise auch die sich in Villingen und Umgebung abspielenden
Ereignisse bis zum Jahre 1535. Dabei stehen die kriegerischen Handlungen im
Vordergrund, insbesondere die Auseinandersetzungen mit dem Schweizern und der
Bauernkrieg, an dem Hug selbst teilgenommen hat. Die Darstellung der älteren
Vergangenheit der Stadt vor dem Jahr 1495 war keinesfalls Ziel des Verfassers,
denn in dem gleich zu erwähnenden Original steht über diesem Teil folgende Überschrift
: Hernach folgen Hainrich Haugens chronnick sampt andern mitloffent geschickten
anno 1495 jähr.21 Die knapp eine Druckseite füllenden vorangestellten
Nachrichten aus der älteren Stadtgeschichte hat Franz Josef Mone seinem Abdruck
in seiner „Quellensammlung der badischen Landesgeschichte" aus den von ihm

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