Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
104.1985
Seite: 15
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nistisch gebildeten Gelehrten in Freiburg, der sich auch intensiv mit historischen
Studien beschäftigte. Aus diesem ging offenbar die Chronik Sattlers hervor, der so
auch über Villingen Mitteilungen erhalten haben dürfte.

Darüber sagt er folgendes: Als nun ... Hertzog ... Berchtold von Zeringen
(IV.!) viell gutter stifftungen vollbracht hatt als nemlich den baw der Stadt Freyburg
im Breisgaw vollfüret er, der von seinen forderen angefangen was, (!) darnach
hatt er die Stadt Freyburg in Ichtland gebawen, darnach die Stadt Bern gestifftet
unnd angefangen ... Es wollen etliche, er hab die Stadt Villingen auf dem Schwarz-
walt auch gestifftet, wiewol etliche andere wollen, es hab sie sein son Berchtoldus
der fünft Hertzog von Zeringen gestift, das las ich bleiben?1 Obwohl bekannt ist,
daß Sattler durchaus nicht allein auf unsicheren Traditionen aufbaute, sondern sich
auch um die Erfassung primärer Quellen bemüht hat, trugen ihm seine zuletzt
zitierten Angaben im Jahre 1909 ein kräftiges Monitum des damaligen Freiburger
Stadtarchivars Peter Paul Albert ein: „Hier hat er" (= Sattler) „also die Gründung
Freiburgs im Üchtland durch Bertold IV. 1177 und diejenige Berns durch Bertold V.
1191 unter sich und mit der Verlegung des Marktes Villingen aus dem Steppachtäl-
chen an die Brigach 1119 durch Bertold III. vollständig vermengt."38 Wie im folgenden
zu zeigen sein wird, hatte Sattler mit seinen Behauptungen bezüglich Villin-
gens nicht so verkehrt gelegen, wie es ihm Albert etwas schulmeisterlich anlasten
wollte. Erinnern wir uns zuvor, daß im zweiten Zusatz zu Hugs Villinger Chronik
ebenfalls Herzog Bertold IV. als Gründer Villingens genannt worden war.39 Und
fügen wir hinzu, daß gegen Ende des 16. Jahrhunderts Sebastian Münster und
David Wolleber derartige Angaben wiederholen.40

Dies alles könnte man natürlich mit Albert als reine Phantasiegebilde oder Irrtümer
beiseite schieben, wenn dem nicht die bereits erwähnte Angabe entgegenstünde
. Vor nunmehr mehr als 150 Jahren hatte nämlich Ernst Julius Leichtlen,
Archivar an dem damals schon einmal vorübergehend existierenden Staatsarchiv
Freiburg, 1831 aufgrund eines Hinweises des späteren Stadt- und Universitäts-
Geschichtsschreibers Heinrich Schreiber ohne nähere Herkunftsangabe folgende
Eintragung aus einem ihm bekannt gewordenen Anniversar abgedruckt, das er in
St. Georgen auf dem Schwarzwald lokalisieren wollte:41

Febr. G. XII. K. 0 Dux de Zeringen fundator Vilingen.

Josef Bader, gleichfalls Archivar, aber am Generallandesarchiv Karlsruhe, übernahm
die Notiz des inzwischen verstorbenen Leichtlen in seine 1857 erschienenen
„Urkunden und Regesten zur Geschichte der Stadt Villingen."42 Auf eine nähere
Überprüfung glaubte er dabei anscheinend verzichten zu können, so daß der Text
bei ihm nun folgendermaßen lautet:

Febr. XII. K. ob. dux de Zeringen, fundator Vilingen.

Wohl wegen fehlender hilfswissenschaftlicher Kenntnisse der Herausgeber haften
den beiden Drucken Leichtlens und J. Baders erhebliche Mängel, ja Fehler an, worauf
zurückzukommen ist. Offensichtlich haben die begangenen Fehler sowohl die
beiden Herausgeber, wie die gesamten späteren Forscher dazu gebracht, daß sie mit

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