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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
104.1985
Seite: 61
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1985/0063
Er kam aus der Merzlerzunft, der Zunft der Klein- und Lebensmittelhändler. Auch
er dürfte den Händlerberuf ausgeübt haben, denn er besaß ein beträchtliches Vermögen
. Auch die Zahlung im Weinungeidregister 1390/91 und eine bedeutende
Stiftung seiner Witwe unterstreichen seinen Reichtum.20 Er war bereits 1383 Zunftmeister
, 1384 Nachgehender Vierundzwanziger gewesen und erschien mehrmals als
Bürge für die Stadtschulden. 1384 wurde er als Mitglied der angesehenen Gauch-
Gesellschaft erwähnt, und 1386 war er zusammen mit Johann Rütschin Vormund
der Kinder des reichen Wechslers Clewi Rohart.21 Nach seiner Amtszeit als Am-
meister erscheint er wie üblich als erster der Zunfträte 1390/91 und war zugleich
Spitalpfleger. Letztmalig am 17. März 1391 erwähnt, muß er bald darauf noch
während seiner Amtszeit als Spitalpfleger verstorben sein. 1393 stiftete seine Witwe
Else, Witwe des Heinrich Nusplinger, eine Pfründe in der St.-Maria-Magdalena-
Kapelle im Münster.22 Hierbei wird auch sein Sohn Hamman erwähnt, der sich
1406 als Satzbürger aufnehmen ließ und später als Klosterschaffner und Zunftmeister
noch mehrmals erscheint.

4. Jöslin Wechseler, Ammeister 24. Juni 1390 bis 24. Juni 1391.

Er war Mitglied der Bäckerzunft, obwohl er den Beruf eines Goldschmiedes ausübte
.23 Er taucht erstmals 1382 urkundlich auf. Seine Ratstätigkeit beginnt erst mit
dem 6. Januar 1388, wo er als Letzter der Zunfträte aufgeführt wird; Juni 1388
wird er erneut Zunftrat, bis er dann 1390 zum Ammeister aufstieg. Nach seiner
Ammeistertätigkeit hatte er 1391/92 einen Zunftratssitz inne und verschwindet
nach 1392 aus dem politischen Leben. Über sein Vermögen besitzen wir keine Angaben
, doch die außerordentlich hohe Zahlung im Weinungeidregister 1390 und der
Besitz des Hauses „Zum Zypressenbaum" in der Herrenstraße, einer damals
noblen Wohngegend, lassen Reichtum vermuten.24 Über seine Familie ist wenig bekannt
. Nach einem Eintrag im Jahrzeitbuch des Münsters ist er der Sohn des 1348
bis 1357 erwähnten Conrad Wechsler und der Bruder der Elisabeth Schalun, Gattin
des Metzgers Hanman Schalun, die durch ihre großzügige Stiftung bekanntgeworden
ist.25 Auch er erscheint also als Mitglied der reichen und angesehenen Spitzengruppe
des Zunftbürgertums.

5. Hans Vogt zem Gelwen Gilgen, Ammeister 24. Juni 1391 bis 24. Juni 1392.
Der letzte Ammeister stammte aus der Merzlerzunft.26 Ihm fiel die schwierige Aufgabe
zu, wegen der Aufhebung der Ammeisterverfassung mit dem Stadtherrn zu
verhandeln und zu einer Einigung zu kommen. Er scheint diese Aufgabe recht gut
gelöst zu haben, denn ihm wird als einzigem gestattet, auch nach 1392 im Rat zu
bleiben.27 Er bekleidete 1395 und 1398 das Oberstzunftmeisteramt, 1401 das Zunftmeisteramt
und 1392, 1393, 1396 und 1399 jeweils Zunftsitze; er hatte seine dominierende
Stellung auch nach 1392 bewahren können.

1386 wurde er erstmals als Zunftmeister erwähnt, 1387 erscheint er als „Hans
Vogt der Zoller" unter den Nachgehenden Vierundzwanzig. Der im Januar 1388
genannte Zunftrat „Hans der Vogt" dürfte ebenfalls mit ihm identisch sein. 1389
erscheint er dann erstmals mit seinem Beinamen „zem Gelwen Gilgen" als Oberstzunftmeister
. Er nannte sich nach seinem Haus in der vornehmen Salzstraße, dem
bevorzugten Wohngebiet der Adligen und Kaufleute. Auch seine Weinungeldzah-
lung 1390 von 40 sch. 1 Pfg. deuten auf einen gehobenen Haushalt und einiges Ver-

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