Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
104.1985
Seite: 62
(PDF, 41 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1985/0064
mögen hin. Doch über seine berufliche Tätigkeit ist nichts bekannt, Rowan schätzt
ihn als Mann mit nicht geringen (politischen) Fähigkeiten und beachtenswerter
Flexibilität ein.28

b) Die Oberstzunftmeister (OZM)

1. Michel Röublin, OZM 6. Januar 1388 bis 24. Juni 1388.

Er stammt aus der Küferzunft, in der er der Reichste war. 1385 hatte er das hohe
Vermögen von 300 Mark Silber versteuert; ferner erscheint er als Besitzer mehrerer
Häuser und wird als Bürge für die Stadtschulden öfter erwähnt.29

Lange vor der Verfassungsänderung 1388 ist er ein führendes Ratsmitglied. 1380
und 1382 als Zunftmeister erwähnt, 1383 als Inhaber eines Zunftsitzes, wird er
bereits 1384 zum erstenmal Oberstzunftmeister.30 1387 bekleidete er erneut dieses
wichtige Amt, das er am 6. Januar 1388, ungewöhnlich genug, nochmals übernahm
. Er dürfte neben Johann von Gloter wohl als Oberhaupt der Zunftmeister
die treibende Kraft bei der Ratsänderung gewesen sein. 1390/91 übernahm er
erneut diese wichtige Führungsposition. Nach der Restauration 1392 diente er im
gleichen Jahr nur als Zunftmeister, um aber bereits wieder 1394 zum Oberstzunftmeister
gewählt zu werden. Nachdem er 1395 einen Zunftsitz innehatte, verschwindet
er aus dem Blickfeld; er muß wohl bald darauf gestorben sein.

2. Heintzman Graf, OZM 24. Juni 1388 bis 24. Juni 1389.

Auch er war kein Unbekannter; 1379 und 1381 war er bereits Zunftmeister der
Kürschnerzunft gewesen. Über sein Vermögen sind keine Aussagen möglich, die
hohe Weinungeldzahlung 1390 läßt aber Reichtum vermuten.31 Neben seinem
Kürschnerhandwerk hat er sich auch als Fernhändler betätigt. 1386 wird er mit
Kaufmannswaren in Luzern erwähnt, 1390 hat er Streitigkeiten mit Hans Tyerli,
einem deutschen Wirt aus Mailand. Über ihn besitzen wir also einen jener seltenen
Belege über den spätmittelalterlichen Freiburger Fernhandel.32 Heintzman Graf
muß 1389 oder kurz darauf verstorben sein; er taucht auch auf der politischen
Bühne nicht mehr auf. Seine Familie aber sollte im 15. und 16. Jahrhundert zu
großem Reichtum und beträchtlichem politischem Einfluß kommen.

3. Hans Vogt, zem Gelwen Gilgen, OZM 24. Juni 1389 bis 24. Juni 1390
(siehe unter Ammeister).

4. Michel Röublin, OZM 24. Juni 1390 bis 24. Juni 1391 (siehe oben).

5. Hanman Frye, OZM 24. Juni 1391 bis 24. Juni 1392.

Rowan nennt für das Jahr 1391 einen gewissen Hanman zem Rotenberg als
Oberstzunftmeister, doch hier liegt ein Irrtum vor.33 Zwar wird dieser als erster
Zunftmeister genannt, doch bei der Auflistung der Kaufhausherren, in der seit 1390
an erster Stelle unter den Zünftigen immer der Oberstzunftmeister erscheint, wird
er überhaupt nicht erwähnt. An dieser Stelle wird Hanman Frye aus der Schneiderzunft
genannt, der somit in diesem Jahr Oberstzunftmeister gewesen sein dürfte.
Eine nachdrückliche Nennung des Oberstzunftmeisters im Ratsbesatzungsbuch
findet sich in diesem Jahr — das geschieht mehrfach — nicht.

Hanman Frye trat erst 1387 als Zunftmeister in die politische Öffentlichkeit.34 Im
Januar 1388 und 1389 wurde er erneut zum Zunftmeister gewählt, bis er 1391

62


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1985/0064