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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
104.1985
Seite: 84
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Ent- und Bewässerung, Bewetterung (Belüftung), tiefere Schächte, längere Stollen,
bessere Hochöfen und bessere Schmelzverfahren, neue Fördermaschinen und
anderes mehr. Die kleinen Gruppen der „Gewerken"von einigen Bergleuten mit
wenigen Hilfskräften, dazu etwas Erspartem, konnten sich in dieser Form auf die
Dauer nicht halten.

Als zweite Vorstufe zu dem Unternehmen kamen dann Verhandlungen mit dem
königlichen Hof von Frankreich, die Vorlage der Vermögensverhältnisse und von
Referenzen. Man mußte als Bergbauunternehmer tüchtige Fachkräfte, Bergbauspezialisten
, als solide Grundlage für ein gut geplantes Geschäft nachweisen können
, das in unserem Falle auf 50 Jahre betrieben werden sollte.

Über diese beiden notwendigen Vorstufen wissen wir nichts, da hierüber mögliche
Briefe, Urkunden sich nur zufällig erhalten haben können. Die einzige Möglichkeit
besteht darin, die Namen der genannten Kaufleute mit einer gewissen
Wahrscheinlichkeit mit Personen in Verbindung zu bringen, die schriftlich belegt
sind. Das vereinbarte Bergprivileg ist im Januar 1487 am Regierungssitz Karls VIII.,
auf Schloß Amboise, in einem feierlichen Rahmen vor anwesenden Hofleuten und
den süddeutschen Kaufleuten vom König unterzeichnet, gesiegelt und von Würdenträgern
als Zeugen mitunterschrieben worden, worauf noch zurückzukommen ist.22
Wie üblich händigte man das Original als Schutz-, Frei- und Geleitbrief den Kauf-
leuten aus. Die zuständige königliche Rechnungskammer, die schon vorher den
Vertrag registriert hatte, sorgte wahrscheinlich für eine Zweitschrift und für eine
Übersetzung ins Französische. Denn diese konnte für die Praxis der Kaufleute im
Verkehr mit Einheimischen wichtig sein. Jene bescheinigten ihrerseits durch einen
üblichen Revers den Erhalt der Urkunde.

Im Text des Bergprivilegs folgt nach der üblichen Titulatur des Königs die Anführung
der Namen der Vertragspartner.21

... Wir haben die demütige Bitte Unserer treu Ergebenen erfüllt: des Kaspar
Hauffeman, des Paul Hauffeman, des Ziliop Hauffeman von Miranberg (Nürnberg
), des Franz Hagen d. Ä., des Franz Hagen d. J., des Georg Hagen, des Philipp
Hagen, des Karl Hagen, des Anastagius (Anastasius) Hagen, des Walter von
Miller in (Muelnheim), des Hans Jorget d.Ä., des Hans Jorget d. J., des Cans Jor-
get, des Franziscus von Strasbourg, des Rudolf Voltz, des Bascon (Bastian?), des
Ludwig Voltz von Meywillers (Neuweiler), des Christoph von Synn, des Obel von
Bostheim (Botzheim?), der Kaufleute (mercatorum) ... (Abb. 2).

Die Nürnberger Gruppe

Auch Jean Combes sieht in Miranberg eine VerSchreibung von Nürnberg.22 In
dem verschliffenen, verhörten Vornamen Ziliop läßt sich Cyriak erkennen, der
Schutzpatron der Bergleute (Sulzburg/Bd., Niedereggenen/Bd.), ein nicht so häufiger
aber auffallender Vorname.

Nach einer ergebnislosen Suche nach Caspar, Paul und Ziliop Hauffeman,11 fand
sich die Spur Hauffeman = Hoffman, die die drei Gesuchten wahrscheinlich
macht. Ich beziehe mich auf die mitgeteilten genealogischen Daten und auf die
Hinweise bei H. Amann, W. Näf, A. Schulte und Jaeger-Puchner, die im folgenden

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