Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
104.1985
Seite: 113
(PDF, 41 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1985/0115
Perückenmacher, aber auch Professoren, ein Regierungsrat und Kammerräte diesen
Stadtteil. Zahlenmäßig fällt keine dieser Berufsgruppen besonders ins Gewicht.

Diese in der Veränderung der Berufsstruktur aufscheinende Entwicklung hängt
nicht nur mit dem schon erwähnten Rückgang des Edelsteingewerbes, dem Vau-
ban'sehen Festungsbau und den daraus erwachsenden Konsequenzen, sondern auch
mit der Umstrukturierung der Verwaltung durch Maria Theresia und Josef II. im
18. Jahrhundert zusammen.

Soziale Unterschiede (Auswertung der Inventare)

Da allein auf der Grundlage des „Häuserbuches" keine befriedigende Differenzierung
in der Struktur des Stadtteils möglich ist, muß eine weitere Quellengattung,
nämlich die Inventare, herangezogen werden.

Diese Inventarlisten sind in verschiedenen Zeiten für Erbschaftsfälle unterschiedlich
angelegt worden. Die Inventare des 17. Jahrhunderts verzeichnen die in den
einzelnen Räumen vorgefundenen Gegenstände und Einrichtungen, während ab der
2. Hälfte des 17. Jahrhunderts der Hausrat in unterschiedlichen Rubriken aufgeführt
wurde.

Leider sind die zimmerweise angelegten Inventare nicht sehr vollständig, um
nicht zu sagen, für unsere Fragestellung keineswegs ausreichend.
Die nach Rubriken wie z. B. „liegend Gut", „Schulden in das Vermögen", „Hausfahrnisse
", „Vieh und Futter", „Holzgeschirr", „Schulden aus dem Vermögen"
etc. geordneten Inventare lassen allein auf dieser Grundlage die Zimmer und ihre
Einrichtung nicht mehr rekonstruieren. Trotz allem besteht die Möglichkeit, an
Hand dieser Quellen Merkmale zur sozialen Differenzierung herauszuarbeiten.

Um ein möglichst umfassendes Bild bieten zu können, wurden aus dem zahlreich
vorhandenen Material der Erbschaftsakten Inventare der in dem Stadtbezirk am
häufigsten genannten Berufsgruppen mit unterschiedlichem sozialen Status ausgewählt
.

1. Inventar eines Ballieres aus dem Jahr 17734

2. Inventar eines Hafners aus dem Jahr 17735

3. Inventar eines Webers aus dem Jahr 17696

4. Inventar eines Schuhmachers aus dem Jahr 17937

5. Inventar eines Bohrers aus dem Jahr 17678

6. Inventar eines Hutmachers aus dem Jahr 17749

7. Inventar eines Bürgermeisters aus dem Jahr 176910

An Hand dieser sieben Vermögensaufzeichnungen sollen die Unterschiede in den
Besitzverhältnissen, aber auch die jeweiligen Besonderheiten eventuell vorhandener
Haushaltsgegenstände herausgearbeitet und in den Gesamtzusammenhang eingeordnet
werden.

Die Granatenballierer

Die Granatenballierer — Edelsteinschleifer — zählten besonders im 16. und
17. Jahrhundert zu den angesehensten Berufsgruppen in Freiburg. Die Stadt war
geradezu berühmt für dieses Gewerbe. Ähnliches ließe sich auch für Waldkirch

113


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1985/0115