Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
104.1985
Seite: 163
(PDF, 41 MB)
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zeichen für eine Öffnung nach außen, die sich in den kommenden Jahrzehnten verstärken
und die zu einer Verschleifung der Unterschiede zwischen Stadt und Land
führen sollte: Die 46 Frauen, die 1939 60 Jahre und älter waren, stammen ausnahmslos
aus ländlichen Gemeinden; aus Städten kamen nur die „jüngeren". Dieser
Befund darf als Indiz für eine insgesamt zwar noch geringe, doch zunehmende
Mobilität auch der Frauen verstanden werden. Die Beweglichkeit der Männer war

— auch wegen des Militärdienstes und der Wander jähre der Handwerker — traditionsgemäß
größer.

Übergang zur Industriegesellschaft

Von sechs Ausnahmen abgesehen, verzeichnen die Mutterkreuzakten jeweils auch
den Beruf des Ehemannes. Zusammengestellt, gewähren diese Angaben Einblick in
das soziale und wirtschaftliche Gefüge des Ortes. Am häufigsten findet sich noch
die Berufsbezeichnung „Landwirt" (33), doch schon dicht gefolgt von „Fabrikarbeiter
" (27). Auch in den Berufsbezeichnungen scheint ein Stück der Welt auf,
die wir verloren haben; sie seien daher hier aufgeführt (Tab. 2), wobei die vorgeschlagene
Zuweisung zu einer der vier Gruppen nicht unproblematisch ist: Tagelöhner
zur Landwirtschaft, Mechaniker zum Gewerbe, Hilfsarbeiter zur Industrie.
Die Aufstellung erfaßt nur einen Teil der Berufstätigen in Teningen Ende der
1930er Jahre; wie ein Vergleich mit Berufszählungsakten22 zeigt, ist sie nicht repräsentativ
: „Bauern und Landwirte" sind unter den Berufstätigen nur mit 13 v. H.
vertreten, unter den Trägerinnen des Mutterkreuzes dagegen mit 26 v.H.; genau
umgekehrt verhält es sich mit den Fabrikarbeitern: 77 v. H. der Berufstätigen, aber
nur 40 v. H. der Mutter kreuzträgerinnen. Die Mutter kr euzakten zeigen damit, daß
die Entwicklung zur Verkleinerung der Familien differenziert zu untersuchen ist: Es
sind jeweils die Generation, die Schicht, die Region, die Konfession usw. zu berücksichtigen
.

Tabelle 2 zeigt die starke Differenzierung in den Bereichen von Handwerk und
Industrie. Berufe, die in den folgenden Jahrzehnten an Gewicht gewinnen sollten

— Elektriker und Schweißer, um zwei Beispiele zu nennen — sind nur mit je einem
Erwerbstätigen vertreten. Verglichen mit der heutigen „nachindustriellen" Gesellschaft
fällt schließlich der geringe Anteil von Berufstätigen im Dienstleistungssektor
auf.

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