Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
104.1985
Seite: 168
(PDF, 41 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1985/0170
bracht worden sind.4 Dazu sind in jüngerer Zeit noch Ausstellungen gekommen,
die in der Hauptgeschäftsstelle des Unternehmens gezeigt werden. 1985 sind ungefähr
75 Jahre vergangen, seit die Sparkasse das Haus zum Walfisch von der Stadt
erworben und damit im Baublock zwischen Kaiser-Josef-Str., Franziskanerstr.,
Merianstr. und Gauchstr. Fuß gefaßt hat. Inzwischen ist schon fast die Hälfte dieses
Häuserblocks der Altstadt in den Besitz der Sparkasse übergegangen. Daher soll
er zum Gegenstand einer weiteren Ausstellung in der Hauptgeschäftsstelle der Sparkasse
gemacht werden.

Zweifellos liegt es häufig im wohlverstandenen Interesse eines Unternehmens
selbst, wenn es sich mit seinem engeren Lebensraum zu beschäftigen beginnt. Denn
es ist nicht völlig gleichgültig, ob man sich an der Stelle, wo die Geschäfte betrieben
werden, auch heimisch fühlt. Hinzu kommt, daß nun nahezu 75 Jahre die Hauptarbeit
an der gleichen Stelle geleistet wird. Die jetzt bereits 158 Jahre alte Öffentliche
Sparkasse Freiburg hat ihren ersten Geschäftssitz allerdings nicht an der heutigen
Stelle gehabt. In ihren Anfängen benötigte sie nämlich ein eigenes Geschäftsgebäude
noch garnicht. Vielmehr wurden ihre Angelegenheiten vom Vorsteher der Beur-
barungs-Gesellschaft, meist einem Handwerksmeister, versehen, der in seiner privaten
Wohnung nur einen einzigen Tag der Woche der Erledigung der Sparkassenangelegenheiten
zu opfern brauchte.5 Mit den Wohnungen der jeweiligen Beurba-
rungs-Vorstehers wechselten also auch die Unterbringungsstellen der Sparkasse.
Nach Löwenstr. 5 und Merianstr. 3 war die damalige Geschäftsstelle zusammen mit
der Verwaltung der Beurbarungs-Gesellschaft von 1855 bis 1911 in der Schusterstr.
19 untergebracht. Erst im Jahre 1911 kam es zum Bezug des schon vorher erworbenen
und in mehrjähriger Arbeit erneuerten Hauses zum Walfisch in der Franziskanerstr
. 3, durch den die weitere Ausdehnung der Sparkasse an dieser Stelle eingeleitet
wurde.6 Damit verband sich wiederum eine besondere Leistung der Sparkasse für
die Kunst in der Stadt Freiburg, denn das neu erworbene Haus wurde in mustergültiger
Weise durch den Architekten C.A.Meckel zum ersten Mal wiederhergestellt.

Einen weiteren Abschnitt der baulichen Eintwicklung der Sparkasse brauchen
wir hier nicht näher zu verfolgen, da dies weiter unten in einem eigenen Beitrag
über den Hallenbau Meckels wenigstens teilweise von H. Sigmund geschehen ist.7
Unterstrichen sei nur noch, daß auch bei der Durchführung dieser Erneuerungsund
Erweiterungsmaßnahmen in sehr verständnisvoller Weise und mit Hilfe hervorragender
Architekten auf das Freiburger Stadtbild Rücksicht genommen wurde.

Es dürfte sicher sein, daß das in der angekündigten Ausstellung gezeigte Bild-
und Archivalienmatrial das ungeteilte Interesse der Angehörigen der Sparkasse und
'ihrer Besucher finden wird. Es stellt sich darüber hinaus jedoch die Frage, ob damit
vielleicht auch das Interesse der breiteren Öffentlichkeit in der Stadt geweckt werden
könne. Scheint es doch zunächst so, daß der Auswahl eines einzigen der mehr
als dreißig Häuserblöcke der Freiburger Altstadt der Makel einer etwas zufällig und
willkürlich getroffenen Entscheidung anhafte. Auf etwaige Einwände der angedeuteten
Art wäre aber zu antworten, daß der Häuserblock, in dem sich die Hauptgeschäftsstelle
der Sparkasse zur Zeit befindet, mit Sicherheit einem der frühest besiedelten
Bereiche der Innenstadt zugerechnet werden kann.8 Ob jedoch, wie manche
Historiker meinten und auch teilweise noch heute annehmen, von diesem Bereich

168


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1985/0170