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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
104.1985
Seite: 200
(PDF, 41 MB)
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angepaßt war. Nicht unerwähnt seien zwei halbmondförmige Nischen in der Südwand
des Tonnengewölbes (Bau II), die offensichtlich ursprünglich ins Freie gingen
, vielleicht in den Hof des Hauses „zur Rosen". Sie könnten andeuten, daß das
Gewölbe und seine Gebäude zunächst überhaupt im Freien standen, den Giebel
dem Markt zugewandt, nicht in der Bauflucht. Bau II wäre damit erheblich älter als
Bau I und ginge vielleicht auf die Gründungszeit zurück.15 Wir können die Frage
nicht beantworten. Sie ist auch für die spätere Hausgeschichte von untergeordneter
Bedeutung.

Der allgemeine Übergang zum Steinbau vollzog sich im 13. Jahrhundert auch in
Freiburg, einmal wegen der mit der wachsenden Enge der Städte steigenden Brandgefahr
,16 aber auch als Ausdruck bürgerlichen Selbstbewußtseins des Patriziats.17
Das Haus wurde unter Beibehaltung von Grundriß und Kellern völlig neu mit Erdgeschoß
und zwei Obergeschossen in Bruchsteinmauerwerk errichtet. Imposante
Bossenquadern aus rotem Sandstein, wie sie auch an den Stadttoren zu finden sind,
gaben ihm ein herausragendes fast turmartiges Aussehen (Abb. 3b).18 Sie überdauerten
sogar die Zerstörung von 1944. Wir zitieren nun Fritz Geiges (1932):

„Im Erdgeschoss ist von der etwa 3 V2 m hohen ursprünglichen, wohl als eigentliche
Trinkstube dienenden Halle noch ein sog. „Trem" als Stütze des früheren Unterzuges
für das von Süd nach Nord verlaufende Gebälk erhalten. Von der heutigen
Fassade gehören der mittelalterlichen Anlage noch die über dem mit einer Steinmetzmarke
versehenen einfachen Sockel bis zum Dachgesims reichenden mächtigen
Eckbossen sowie die 1.40 m über dem jetzigen Strassenpflaster eingelassenen beiden
eisernen Haken zur Befestigung der Ketten an, mit welchen bei drohender Feindesgefahr
die in den Markt einmündende schmale Nebengasse gegen das Eindringen
von Berittenen abgesperrt wurde..." (Abb. 4).19

Abb. 4 Eckbossen des Hauses „zum Gauch" mit den zur Absperrung der Nebengasse angebrachten Haken

Die Baujahre des Steinhauses Bau III kennen wir nicht. Die Formen sprechen für
die 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts, doch ist auch eine stufenweise Fertigstellung
denkbar, die schließlich zur IV. Bauphase überleitet. In diese Zeit fallen auch andere
Veränderungen.

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