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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
104.1985
Seite: 217
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1985/0219
eine Denktafel in der Locherer-Kapelle des Münsters33. Das Haus „zum Rosen" gelangte
über Georg Wilhelm Streitt und dessen Witwe Johanna v. Beiern34 an Johann
Jakob Rudolf Streitt35, der markgräflich badischer Rat, Oberamtmann der
Grafschaft Eberstein und Obervogt zu Gernsbach war36.

Mit Hans Graff und Stöcklin sind zwar Eigentümer des Hauses „zum Rosen"
vor den Streitt von Immendingen namentlich bekannt, doch zeitlich nur ungefähr
zuzuordnen. Sie werden in den drei älteren Herrschaftsrechtsbüchern, die jeweils
im Haupteintrag des Kloster St. Clara als zahlungspflichtigen Hausbesitzer ausweisen
, am Rande vermerkt37.

Der Name des Hauses „zum Rosen" ist nach K. Schmidt, dem Erforscher der
Freiburger Hausnamen, eine der ältesten überhaupt nachweisbaren Hausbenennungen
in der Stadt38: das Haus wird nämlich erstmals in einer Urkunde des Klosters
Tennenbach vom 30. September 1283 erwähnt, mit der Johannes v. Stühlingen, ein
Freiburger Bürger, dem Zisterzienserkloster Güter und Einkünfte überläßt:
4 Pfund Pfennige sind danach der Abtei von „dem Huse ze dem Rosen" zu reichen39
.

Das Haus „zum Silberberg"

Der früheste Beleg für die Existenz des Nachbarhauses „zum Silberberg" ist erst
gut sechzig Jahre später in einem Lagerbuch des Klosters Günterstal fällig: dort
wird 1344 das „Hus zem Silberberge bi der Kronloubun", also bei der Kramlaube
auf der Großen Gasse vor dem Heilig-Geist-Spital, das sich an der Stelle des heutigen
Kaufhauses Schneider erhob, notiert40.

Die ersten überlieferten Namen von Besitzern des Hauses sind wieder den Herrschaftsrechtsbüchern
zu entnehmen41: der Krämer Hanman Hosnestel, der Goldschmied
Ulrich Vetter von München, Agathe Rüdler, Hans Koch und G. Vischer
sind mit der Zahlung von 7 Pfennigen jährlich verzeichnet.

Thoman Falckh, den das Herrschaftsrechtsbuch von 1565 als Eigentümer
angibt42, verkaufte am 22. Februar 1577 „Hus, Hof und Geses genant zum Silberberg
in der alten Statt am Weinmarckt gelegen" zwischen den Häusern Dr. Streitts
und der Erben Wernhers von Bernhausen für 540 Gulden an Conrad Weber43.
Schon 1607 aber gehörte das Haus der Krämerfamilie Kestlin, die es schließlich
1624 an den Apotheker Johann Rieher (| 1649) veräußerte44.

Johann Rieher muß, wie wir der kleinen Familienchronik seines Sohnes Johann
Christoph entnehmen, zu diesem Zeitpunkt gerade aus Wien zurückgekehrt gewesen
sein, wo er fünf Jahre lang als Provisor an der Hofapotheke den Beruf ausgeübt
hatte45.

An dieser Stelle erinnern wir uns, daß sich auch das angrenzende Haus „zum
Roten Kopf" seit 1607 im Besitz eines Apothekers, nämlich des Wolfgang Götz,
befand. Sollte die Beliebtheit dieses Platzes bei Apothekern etwas mit der Nähe des
Spitals zu tun haben? Auch die Münster- und die Hofapotheke waren nahe beim
Spital gelegen.

Die Besitzgeschichte des Hauses im 17. Jahrhundert ist ziemlich kompliziert, da
eine Besitzteilung unter den Nachkommen Johann Riehers auch den „Silberberg"

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