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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
104.1985
Seite: 263
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1985/0265
Das Haus Franziskanerstraße 9

(Collegium Battmannicum — Albert-Carolinen-Stift)

Von

Alfred Graf von Kageneck

In seiner langen Geschichte war das „Haus zum Pilgerstab" der Sitz von drei Institutionen
, die in ihren Formen Ausdruck karitativen Denkens ihrer Epochen waren.
Ursprünglich bestand das Gebäude wohl aus 2 Teilen; als erster Besitzer ist im
14. Jahrhundert das Kloster Adelhausen faßbar. Bald darauf wird es als „der Köt-
zin Regelhaus" erwähnt. Solche Regelhäuser oder Sammlungen wurden von wohlhabenden
Familien gestiftet, um alleinstehenden oder bedürftigen Frauen eine
Unterkunft zu bieten, in der sie nach der Regel der Franziskaner oder Dominikaner
lebten. Hier war wohl die 1379 gestorbene Elisabeth Kotz, Witwe des Ratsherrn
Hans Geben die Gründerin, die 1363 auch eine Pfründe auf dem Kreuzaltar im
Münster gestiftet hatte. Noch 1416 ist eine Meisterin in der Kötzin Regelhaus genannt
; später ist ein nicht näher identifizierbarer Hans Köchlin Besitzer des Hauses
. Sein Nachfolger war der Münsterkaplan Magister Hans Hess, gestorben 1552,
Inhaber von zwei Pfründen und Schaffner der Münsterfabrik. Seine Herkunft ist
unbekannt, 1498/99 war er in Basel immatrikuliert.

Durch ihn kam das Haus in den Besitz einer Studentenburse, einer Stiftung also,
die für das 16. und 17. Jahrhundert ebenso typisch war wie vorher die Regelhäuser
für das späte Mittelalter. Ihr Begründer war Erhard Battmann aus Neuenburg, dessen
Familienverbindungen teilweise in die Schweiz gingen. Er hatte 1478 in Basel
studiert, wurde Canonicus im Chorherrenstift Beromünster, 1498 Rektor der Basler
Universität und schließlich Leutpriester und seit 1518 Chorherr am Großmünster
zu Zürich. Hier wirkte der streng altgläubige Mann gleichzeitig mit dem späteren
Reformator Ulrich Zwingli, gegen den er 1524 in der Zürcher Disputation die
katholische Messe verteidigte. Als diese ein Jahr später abgeschafft wurde, zog er
sich nach Beromünster zurück.

1530 schlug er durch Vermittlung seines Vetters, des Kaplans Johannes Kyffer in
Pfaffenweiler, dem Freiburger Rektor Georg Weigelin die Errichtung einer Studentenburse
vor. In Beromünster versuchte man zunächst, Battmanns beträchtliches
Vermögen zu retten, begnügte sich aber dann mit einer Abschlagszahlung und
einem Präsentationsrecht für zwei Stipendiaten. Schon am 28. Februar 1531 konnte
Battmann die Stiftungsurkunde unterzeichnen, die Unterhalt und Behausung für

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