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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
104.1985
Seite: 282
(PDF, 41 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1985/0284
tering3 u. a.: „Die Schlossers machten mit den Reisenden [Goethe und dem Weimarer
Herzog Karl August sowie Oberforstmeister Otto von Wedel] zum Abschluß der
gemeinsamen Tage [am 27. September war man in Emmendingen angelangt] einen
Abstecher ins Dreisamtal bis Höllsteig und kehrten mit ihnen wieder nach Freiburg
zurück. Ob Goethe das Münster beachtete und welchen Eindruck es ihm hinterließ,
wissen wir leider nicht."

Im Postgasthof „Zum Sternen" in Höllsteig kehrte man ein. „Über diese Einkehr
hat Goethe in einem Brief an seinen Freund Johann Heinrich Merck am 7.10.
1779 berichtet; leider ist dieser Brief heute nicht mehr aufzufinden ..." (vgl. Baader
). Gegen Abend nach Freiburg zurückgekehrt, trennte man sich: die Emmendinger
reisten nach Hause zurück, Goethe und seine Reisegesellschaft dürften im
„Mohren" übernachtet haben, um anderntags die Reise über Müllheim nach Basel
fortzusetzen.

Ein interessantes Dokument dieses Höllentalausfluges ist die u. a. auch von Hans
Konrad Schneider4 erwähnte Goethe-Zeichnung „Felsen im Höllenthal". Im Briefwechsel
mit Marianne von Willemer5 heißt es in einem Brief vom 12. Juni 1829 an
Jakob v. Willemer und Marianne u. a.: Wenn die theure Freundin versichern kann:
sie sehe alle und jene Gegenden, die sie jemals betrat, nach Belieben jederzeit vor
sich, so dürfen die Freunde wohl auch der Hoffnung leben, gelegentlich in die liebe
Gegenwart herangerufen zu werden ... Nach erhaltenem freundlichen Bericht
kann ich also nun schon eher die Fußtapfen der Theuern verfolgen ... Merkwürdig
war mir, daß noch eine ziemlich deutliche Skizze von der Via mala und eine ausgeführtem
eines Felsen im Höllenthal sich unter meinen Blättern findet____Dazu im

Kommentar: „Felsen im Höllenthal: hier wirft Goethe das Höllental bei Freiburg
zusammen mit der Teufelsbrücke bei Andermatt, die er beim Aufstieg auf den
Sanct Gotthard Juni 1775 [Erste Schweizerreise] passiert hatte." In Ergänzung
hierzu aus einem Bericht des Ehepaars Willemer an Goethe vom 2. November 1828
aus Frankfurt a. M.: Was nun aber jenen 25. August anlangt6, so kann ich ausführliches
und übereinstimmendes Zeugniß von ihm geben. Morgens früh von Schaffhausen
abgereist, kamen wir zeitig durch das überaus schöne Höllenthal nach Freyburg
, wo wir sogleich den Münster sahen und bis zur vollkommenen Dämmerung
in der Kirche blieben. In dem Gasthof, wo wir abgestiegen waren, hatte unser Zimmer
einen Balcon auf eine breite freundliche Straße, die ungemein belebt war; halb
Freyburg ging spazieren, und als nun der Mond ... über die Giebel der Häuser
trat, war es so reizend und glänzend in dem behaglichen Städtchen, daß wir uns
noch unter die Wandelnden mischten und den Weg nach dem Münster einschlugen

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Damit hätte sich das Thema Goethe und Freiburg — und freilich zu einem gewissen
Teil auch schon das Thema Goethe und der Breisgau — erschöpft. Der Dichter
hatte, wie wir bereits berichteten, auf seiner „Ersten Schweizerreise" anno 1775
den Breisgau erstmals betreten. Die Rückreise geschah von Zürich nach Straßburg
erwiesenerweise über Basel, wo er sich am 8. und 9. Juli aufhielt und die Bekanntschaft
mit dem Historiker Iselin und dem Kupferstecher v. Mechel machte.7 Ob er
erneut die Route über Emmendingen nahm, ist ungewiß, jedoch durchaus im Bereich
des Möglichen.

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