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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
104.1985
Seite: 295
(PDF, 41 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1985/0297
Ganz prinzipiell vermochte Fritz Geiges — neben Albrecht Dürer — „nur einen
wirklichen Lehrmeister anzuerkennen, zu dem ich schon als kleiner Schuljunge andächtig
aufgeblickt, Freiburgs unvergleichliches Münster, dessen Zauber mich auf
Lebenszeit in seinen Bann gezogen". Im Münster lebte für ihn die Geschichte der
Stadt Freiburg.

1878 kehrte Fritz Geiges nach schwerer Krankheit aus München nach Freiburg
zurück, wurde dort für kurze Zeit Kunsterzieher: verdiente „schlecht und recht
durch Unterricht mein Brot", sagte er offen: ein „widerwillig geübter Broterwerb"!
Dann fand er selbstbewußt, zielsicher und schöpferisch seinen eigenen Weg in vielen
Bereichen von Kunst und Wissenschaft, am souveränsten gewiß auf dem Gebiet
der Glasmalerei. 1889 eröffnete er seine eigenen Werkstätte und erhielt Aufträge
aus dem ganzen Reich.8

Der Breisgau Verein „Schau-ins-Land"

Aber Freiburg blieb er dadurch nur noch stärker verbunden, durch dick und dünn
ging er mit seinen Freunden im „Breisgau-Verein Schau-ins-Land", den er 1873
mitbegründete und der in seinen ersten Jahrgängen deutlich das neue deutschpatriotische
Gefühl widerspiegelt, dem romantisierenden Stil der „Gründerjahre",
das Hochgefühl des neuerstandenen Kaisertums (H. Hesse sprach einmal von der
„Gefühlswelt der Altdeutschelei") — in Jahren des ungeahnten wirtschaftlichen
Aufschwungs. Im ersten Vorstand war Fritz Geiges „Zeichner des Vereinsblatts.4
Der erste Band von 1873 ist (fast) ein Geiges-Band, auch noch der zweite; im übrigen
beide Bände noch handgeschrieben von Herrmann Geiges, dem Bruder von
Fritz. Im dritten Band — F. Geiges studierte inzwischen an der Münchener Akademie
— finden wir ein Gedicht mit zwei Zeichnungen von Geiges, gewidmet dem
„Lieblingsdichter der Gegenwart" (Proelß) — „Unserm heimatlichen Sänger Dr.
Joseph Victor von Scheffel zur Feier seines 50. Geburtstages". Fritz Geiges als
Verseschmied ganz im Stil Scheffels:

„Es steht 'ne Klaus am Oberrhein,
im See erglänzt sie wieder ...
Noch einmal zurück zu „seinem" Verein: Dort wurden seine menschlichen und
künstlerischen Qualitäten wohl zuerst und am selbstverständlichsten anerkannt:
sein Humor, Herzensgüte, auch seine Freude am Disput, seine Kämpfernatur, vor
allem seine Heimatliebe. Dafür sind nicht nur die Beiträge in der Vereinszeitschrift
dauerhafte Belege. Am 27. Juli 1880 spielte F. Geiges z. B. bei einem Festspiel zu
Ehren des Erbgroßherzogs den Ulrich Zasius, der den „hohen Herrn" in der „freien
Burg" des Breisgaus begrüßt: „Die Idee des ganzen aber, besonders auch die Anordnung
des Gnomen- und Festspiels ging von dem jungen talentvollen Maler Fritz
Geiges, der sich durch seine künstlerische Tätigkeit bereits einen guten Namen erworben
hat, aus" („Oberrheinischer Kurier", 29. Juli 1880). — Allein 40 Textbeiträge
zur Heimatgeschichte, die seinen lebendigen Sinn für die Historie dokumentieren
, seine Bewahrung der Kontinuität, finden sich in den Jahresheften des
„Schau-ins-Land"; er hat so „die Geschicke des Breisgauvereins Schau-ins-Land
bis in die dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts maßgeblich beeinflußt."9

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