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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0103
Grünanlagen vom Stadtgarten/Schloßberg(park) zu verlagern vermag, kann noch
nicht entschieden werden. Dies hängt auch wesentlich ab von der Attraktivität der
citynahen öffentlichen Grünflächen und ihres gärtnerischen, musikalischen und
sonstigen kulturellen Angebots für alle Bevölkerungsschichten (auch für Jugendliche
und Familien mit kleinen und heranwachsenden Kindern)16 und von der Aufwertung
der Stadtteile und ihrer Plätze.17

IL

Schmöger und Schimpf als Gestalter von Freiburgs Stadtgrün

Schmöger und Schimpf waren begabte und tatkräftige Praktiker. Sie bereicherten
die Gartengestaltung Freiburgs ganz wesentlich. „Die neuere Geschichte von Freiburgs
Gartenpflege beginnt, als die Stadtverwaltung 1874 den ersten beamteten
Stadtgärtner einstellte.18 Dieser, „ein Gärtner von Gottes Gnaden",19 war Maximilian
Wilhelm Schmöger. Sein Vater war fürstlicher Hofgärtner. Am 10. Juli 1845
geboren, erlernte er nach dem Abitur an der Landwirtschafts- und Gewerbeschule
Nördlingen seinen Beruf in der Schloßgärtnerei der Fürsten von Taxis. Zwei Jahre
arbeitete er in den Baumschulen von Orleans und Angers und war ein Jahr in Paris
im Jardin du Luxembourg tätig. Vorher hatte er in der Villa Berg in Stuttgart-Can-
statt schon seine Fähigkeiten beweisen können. Während seiner Pariser Zeit studierte
er intensiv die Parks von St. Cloud, Versailles und Sevres.20 In Canstatt war
er wieder ab 1871, diesmal in Schloß Wilhelma und Rosenstein. 1874 berief man
ihn nach Freiburg. Dort fand er seine Lebensaufgabe in der Grüngestaltung der
Stadt und ihrer nächsten Umgebung (Stadtwald, speziell Schloßberg). Der „Verein
für Verschönerung der Stadt Freiburg und ihrer Umgebung" hatte ihn der Stadt —
als fachkundigen und gewissenhaften Arbeiter — sehr empfohlen.21 Schmöger betonte
in seinem Schreiben vom 4. Dezember 1873, daß er auf eine selbständige Stellung
in seinem Wirkungskreis Wert lege, ferner Reisekosten erstattet zu bekommen
und Bücher, Schreib- und Zeichnungsmaterialien sich anschaffen zu können. Erst
1882 gelang es ihm, nach jahrlangem zähen Kampf, die dringend notwendige Stadtgärtnerei
auf 4698 qm Wiesengelände zwischen der Katharinen- und Hebelstraße
endlich zu erbauen.22 Wie hier, war er mit größtem Eifer bei der Ausgestaltung des
Stadtgartens, des Gartenteils der Oberrheinischen Gewerbeaussteilung 1887 und der
Herrichtung der Stadtanlagen tätig. Den Stadtgarten prägte er im damaligen Stil,
der von den Auffassungen von Gustav Mayer und Carl Hampel beherrscht war.23
Standardwerke der damaligen Zeit waren das „Lehrbuch der schönen
Gartenkunst"24 von Mayer und die Publikationen „Gärtnerische Schmuckplätze in
Städten, ihre Anlage, Bepflanzung und Pflege" (1897) und „Einhundertfünfzig
kleinere Gärten" (1894) von Hampel.25 Auch die Waldseeanlagen und Friedhöfe
pflegte er mit großem Engagement. Schmöger war immer bestrebt, Neuerungen auf
dem Gesamtgebiet der Gartengestaltung an Ort und Stelle kennenzulernen; so
schon 1874 in Mannheim und Stuttgart und 1885 in Potsdam, Köln, Düsseldorf,

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