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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0105
zung von Einzelbäumen und Baumgruppen ein. Die Anlagen sollten dem neuen Stil
entsprechend in klaren Formen hergerichtet werden als Spielplätze für Kinder und
zur Erholung der Erwachsenen. Gepflegter Rasen mit einigen Bäumen, umgeben
von sauberen, gut entwässerten Wegen seien allein schon eine herrliche Zierde.
Kommen dazu noch gut angeordnete Blumenstreifen oder Beete in bestimmter klarer
Form, so kann mit einfachen Mitteln große Schönheit erzielt werden. Ferner
setzte er sich für eine großzügige Parkpolitik nach englischem und amerikanischem
Muster ein.38 Er wünschte darin Spiel- und Sportplätze, Blumen-, Wasser- und
Mustergärten für Obst und Gemüsekulturen, speziell als Anleitung für Kleingartenbesitzer
.39 Da er aus finanziellen Gründen die Schaffung eines Zoologischen Gartens
für nicht realisierbar hielt, war er dafür, einzelne wenig anspruchsvolle Gattungen
von Säugetieren und Vögeln in abschließbaren Parkteilen zu halten. In ästhetisch
einwandfreien Gehegen wären die Tiere möglichst rudelweise zu zeigen.40
Auch ein Aquarium und Terrarium dürften im öffentlichen Park nicht fehlen.

Für den Schloßberg, den er als Natur- und Waldpark ... im Gegensatz zum gebauten
Park sieht, hielt er die Anpflanzung einheimischer Pflanzen und die Herrichtung
der Ruheplätze mit einfachen, bodenständigen Mitteln für sinnvoll. Derbe
und kräftige Formen sind hier angebracht. Der Zusammenhang bestimmter Architekturlinien
mit leichtem lockerem Blattwerk, sei reizvoll.41 Dem Friedhof wollte er
durch größere Umgestaltungen eine größere Ruhe und Feierlichkeit geben. Wie in
allen seinen Vorschlägen wird auch hier das Erzieherische besonders deutlich, wenn
wer sich gegen die Unkultur und Geschmacklosigkeit beim Pflanzenschmuck und
in der Blumenbinderei wendet und diesem Mangel durch Vorträge abhelfen will.
Schimpf stand mit seinen Absichten auf der Seite der Architekturgarten- und
Volksparkkonzeption; seine Ideen waren aber auch beeinflußt durch Vorstellungen
Friedrich Ludwig von Sckells, Peter Joseph Lennees, Hermann von Pücklers und
der Stadterweiterungspläne Richard Baumeisters.42

III.

Der Stadtgarten Freiburgs als Erholungsraum

Die Schaffung eines Stadtgartens in Freiburg lag ganz auf der Linie der Stadtentwicklungspolitik
, speziell der des Oberbürgermeisters Winterer.43 Stadtgärten und
Stadtparks zu schaffen war damals üblich geworden.44 Man knüpfte hier an alte
Traditionen der Ausgestaltung der Städte an.45 Allerdings war die nunmehrige Verschönerung
der Städte mit Alleen, Schmuckplätzen, Parks und Stadtgärten nicht
mehr eine fürstlich-landesherrliche Sache, sondern eine des erstarkten Bürgertums
und später aller Bevölkerungsschichten.46 Freiburg wollte speziell für Touristen,
Studenten und einheimische Bürger schaffen. Was hinzukam, war aber der Wunsch
der Freiburger Bürgerschaft und der Stadtverwaltung, wohlhabende Rentner für
immer an die Stadt zu binden. Man trat in eine Konkurrenz mit Baden-Baden, Heidelberg
und Wiesbaden.47 Im Tourismusverkehr wollte man die Reiseströme von

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