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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0120
hallenwirt Trescher schlug vor, Militärkapellen zu engagieren und im Sommersemester
Reunions alle 14 Tage abzuhalten. Der Pächter hatte sich verpflichtet,97
im Sommer bei günstiger Witterung im Wirtschaftsgarten am Donnerstag- und
Sonntagabend Bierkonzerte in einer der Stadt würdigen Weise abzuhalten (Preis
0,40; keine Abonnements). Die städtischen Abendkonzerte fanden Dienstagabend
statt. Trescher meinte,98 daß ein höherer Eintrittspreis nicht tragbar sei. Er verpflichtete
sich, eine der Stadt würdige Konzertmusik von den hiesigen und auswärtigen
Militärkapellen durchführen zu lassen. Für 1912 schloß die Stadt mit
Kayser (Musikmeister der Infanteriekapelle Nr. 113)" einen Vertrag über Abendkonzerte
an den gleichen Tagen wie 1911. Der Eintrittspreis sollte 0,50 sein. Nur
für Studenten gab es ein Abonnement zu 4,— Mark. 1912 fanden täglich Nachmittagskonzerte
um 16.30 Uhr oder 17.00 Uhr statt und ein Symphoniekonzert am
Donnerstagabend von 1 % — 1 xh Stunden durch die städtische Musikkapelle, wie
die „Grundsätze für den Betrieb des Stadtgartens" vom 7. Juni 1912 mitteilen. Die
Nachmittagskonzerte kosteten 0,30, die Abendkonzerte 0,50. An den Sonntagen
fanden Freikonzerte statt. Der Besuch der Bierkonzerte war schlecht, so daß diese
bald eingestellt wurden, wie die Beurbarungskommission dem Stadtrat am 21. Februar
1913 mitteilte.100 Trotzdem sollte der Konzertbetrieb im Interesse des Fremdenverkehrs
nicht abgeschafft werden. Betont wurde die starke Konkurrenz der
Freiburger Kaffees und ihrer täglichen musikalischen Darbietungen. Die Direktion
des Stadttheaters101 lehnte am 31. März 1913 eine Wideraufnahme der musikalischen
Darbietungen im Wirtschaftsgarten durch das städtische Orchester als Rückschritt
in künstlerischer Beziehung ab. Man empfahl aber die Weiterführung der
Bierkonzerte durch gute Musikkapellen. Auch die Nachmittagskonzerte im Blumengarten
sollten wegfallen. Man habe pro Konzert kaum 15,— Mark eingenommen
, für 42 Nachmittagskonzerte im Sommer also um 622,— Mark. Der Druck der
Programme koste allein schon 8,50 Mark pro Konzert. Deshalb wurde beschlossen,
am 8. April 1913, daß die Infantriekapelle 113 Donnerstag- und Sonntagabend
20.00 Uhr im Wirtschaftsgarten oder der Festhalle gastiert.102 Man betrachtete diese
von Mai bis August 1913 durchzuführenden Konzerte als städtische Einrichtung
mit gutem Programm, wie es im Beschluß der Theaterkommission vom 21. April

1913 verlautete.103 Diese Regelung hatte sich gut bewährt104 und wurde auch für

1914 maßgebend. Von Anfang Mai bis Ende August können unbeschadet der in
dieser Zeit fallenden Vorstellungen und Konzerte im Stadttheater jeweils Donnerstagabends
und Sonntagabends im Stadtgarten oder in der Festhalle gute Militärkonzerte
veranstaltet werden, meinte die Theaterintendanz am 30. Januar 1913.m

Im Kriege wurde die Stadthalle Reservelazarett; Soldaten erfreuten sich an Frei-
burgs Blumengarten, an dem nun keine Veränderungen mehr vorgenommen
wurde.™

Eine völlig neue Zeit begann für Freiburgs Stadtgarten 1919. Er wurde unter dem
neuen Leiter des Gartenamtes völlig nach den nun vorherrschenden gartenkünstlerischen
Ideen umgestaltet. Projekte, den Stadtgarten nach Norden und Osten
(Schloßberg) zu erweitern, wurden gemacht (Abb. 8). Auch die völlige Verlegung
des Gartens in das Gebiet südlich der Bahnlinie Freiburg — Hinterzarten (Höllen-
talbahn) ins Hölderlegebiet und das daran anschließende Wiesengelände in Rich-

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