Freiburger historische Bestände - digital

In einem im Jahre 1841 verfertigten Inventar der Kirchengeräte wird auch der Bestand
an Musikinstrumenten sehr detailliert aufgeführt. Die 1836 neu aufgestellte und
von den Gebrüdern Martin und Joseph Martin errichtete Orgel steht obenan. Es
waren 4 Hörner, 4 Klarinetten, 2 Flöten und 2 wertlose Trompeten vorhanden. Wie
es scheint hatten die Violinspieler eigene Instrumente, denn die vorhandenen drei
Violinen galten als alt und wertlos. Dazu kam ein kleines Violon, ein Violoncello und
eine Viola. Die Pauken hatten allerdings keine Felle. Diesem Übel abzuhelfen wurde
ein Paar neu bespannt und das andere später verkauft.87

Abb. 7 Carl Kienzle, Musiklehrer 1843 1890, Chorregent 1839—1890,

Kapellmeister 1835 1880. f 1895.

Mit Carl Kienzle erhielt das Musikleben in Waldkirch völlig neue Impulse. In der
Kirchenmusik erscheint er erstmals im Jahre 1835 als I. Violinspieler. Kienzle war
Schüler des Chorregenten Hermann, von dem er sicher viel gelernt hatte. Als in späteren
Jahren ohne sein Verschulden Schwierigkeiten aufgetreten waren, suchte er sie
zu überbrücken. Er klage 1881, fast siebzigjährig, das Alter wirkt vielfach lähmend
und wurde mir in den letzten Jahren vielfach selbst von eigenen Schülern der Vorwurf
gemacht, ich sei im Dirigieren nicht mehr energisch genug und könne die Leistungen
der Musik nicht auf der alten Höhe erhalten. Den Weg nach oben bahnte sich Kienzle
als Autodidakt. Dennoch, und gerade dieser Charakterzug ist für ihn typisch, gehörte
sein Leben ganz der Musik. Nach glanzvollen Jahren, die zu den erfolgreichsten in
der Waldkircher Musikgeschichte zählen, fühlte er sich als Kind und Bürger seiner

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