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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0260
Fagott II in C
Posaune I in C
Posaune II in C
Posaune III in C
Serpent in B

Trompete in Es mit Ventil
Trompete in Es ohne Ventil
Trompete in As mit Ventil
Trompete in As ohne Ventil
große und kleine Trommel

Uber die Verwendbarkeit einiger Blechblasinstrumente bedarf es einer Erklärung.
Zu Anfang des 19. Jahrhunderts, als der Breisgau schon badisch war, lebte in der Musik
noch weitgehend die österreichische Tradition weiter. Aber auch diese war an den
Bereich dessen gebunden, was die technischen Möglichkeiten zuließen. Die Melodie
konnte nur von Klarinetten, Oboen und Flöten gespielt werden. Die Trompeten und
Hörner gaben nur jene Töne, welche die Natur erlaubte. Als Bässe dienten Fagotte,
Posaunen und Serpente. Wohl behalfen sich Trompeter und Hornisten bei Stimmungsverschiedenheiten
mit Aufstecken von Setzstücken
und Krummbügeln. Doch war und blieb dies
ein Behelf, bis schließlich in der Zeit um 1830 eine
Verbesserung durch den Einbau von Ventilen auch für
Hörner und Trompeten, welche ein chromatisches
Spiel zuließ. Das Serpent ( Schlange) hat seinen Namen
von der äußeren Form. Seit dem 16. Jahrhundert
im steten Gebrauch. Es gehörte zu der Klasse der Zinken
und war das Größte dieser Art. Als Material diente
gewöhnlich Nußbaumholz, das aus zwei Rinnen zusammengeleimt
und zum Schutz gegen Stoß und Wetter
mit Leder überzogen wurde. Mit Hilfe von 6 Grifflöchern
konnte ein Umfang von 2 V2 — 3 V2 Oktaven
mit den chromatischen Zwischenstufen — durch Halbdeckung
— erzielt werden. Um die Reinheit der meisten
Halbtöne war es schlecht bestellt. Das Serpent
wurde in Frankreich auch für die Kirchenmusik verwendet
. Daher das Urteil des Komponisten Hector
Berlioz, der den Ton barbarisch nennt und meint, das
Serpent würde sich eher für den blutigen Götzendienst
der Druiden eignen, als für katholische Kirchenmusik. Als ein anderes Baßinstrument
geschaffen wurde, die Ophikleide, hatte das Serpent ausgedient. Die Ophikleide
war als Blechblasinstrument, ein Zwischending zwischen Fagott und Serpent mit 11
Messingklappen. Die lange, weitmensurierte Röhre war im Stiefel geknickt, ihre
Stürtze stand nach aufwärts. Das Instrument wurde durch ein Posaunenmundstück
mit S-förmigem Ansatzrohr (wie bei Fagott und Serpent) angeblasen. Es wurde in C
notiert und wurde zunächst in unserer Kapelle, in der noch keine Tuben vorhanden
waren, als vierte Posaune verwendet. Der Klang war nach dem Zeugnis zeitgenössischer
Musiker, in der Tiefe rauh, in der Höhe wild, so daß die Ophikleide, solistisch
nicht verwendbar, stets durch starke Blechmassen gedeckt werden mußte.104

Die Musik des Bürgermilitärs nannte sich auch „Türkische Musik". Dies traf insofern
zu, als im Instrumentarium alle Besonderheiten dieser nach türkischem Vorbild
eingerichteten Musikbanden vorhanden waren. Das waren große und kleine Trom-

Abb. 11 Serpent

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