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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0327
Schlacht bei Sempach 1386—1986. Anzeige der neuesten Literatur von K.-B. Knappe

1. Die Schlacht bei Sempach 1386 markierte auch für die politische und sozialpolitische Geschichte
des Breisgaues einen markanten Einschnitt — die Erwähnung dieses Themas in unserer
historischen Zeitschrift geschieht also zu Recht. Der Breisgau-Geschichtsverein trug dem
600-Jahr-Jubiläum durch eine Exkursion in den Kanton Luzern Rechnung, und im Festzug am
5. Juli 1986 beteiligten sich auf Einladung des Kantons auch die Arbeitsgruppe Keppenbach
und Hochburg.

Luzern nahm das Jubiläum unter dem Titel „600 Jahre Schlacht bei Sempach und 600 Jahre
Stadt und Land Luzern" zum Anlaß einer nahezu ununterbrochenen Veranstaltungsreihe wissenschaftlicher
, denkmalspflegerischer und feiernder Art vom 10. Dezember 1985 bis Mitte
Oktober 1986, wie sie meines Wissens im Anspruch, der Variationsbreite und der Fülle der
Angebote in der Eidgenossenschaft einzig dasteht. Als ein bleibender Ertrag dieser großartigen
Bemühung sind auch die hier angezeigten Publikationen zu betrachten. Sie stellen eine
Summe des Verständnisses der Ereignisse im Sinne unserer Zeit dar — für viele Deutsche mit
einem festgefügten Bild von der Schweiz auch überraschender Art — und können aus künftigen
Bemühungen zu diesem Thema nicht mehr weggelassen werden.

2.1. Die Katalogreihe zu den 6 großen Jubiläumsausstellungen

„Alltag zur Sempacherzeit"; „Bauern und Patrizier"; „Aufbruch in die Gegenwart"; „Laßt
hören aus neuer Zeit"; „Die Schlacht von Sempach im Bild der Nachwelt"; „Renaissancemalerei
in Luzern 1560 — 1650". Hg. von der Jubiläumsstiftung 600 Jahre Schlacht bei Sempach
(etc.). 6 Bände, auch einzeln lieferbar, Lehrmittelverlag Luzern, Luzern 1986.

Alle Bände bringen gleichermaßen allgemeine und einführende Aufsätze zum jeweiligen
Ausstellungsthema, eine ausführliche, mit Literaturangaben versehene Darbietung und Einordnung
der Exponate, die überwiegend nach ihren Katalognummern auch abgebildet sind,
und reichliche Literaturverzeichnisse. Die Texte entsprechen dem neuesten Stand der schweizerischen
(und deutschen) Forschung. So ist jeder einzelne Katalog eine historische Synopse
nur scheinbar disparater Erscheinungen, aber die Reihe in ihrer Gesamtheit ergibt auch eine
synoptische Einführung in die Gesamtheit Luzerner Geschichte, die aus exemplarischer Themensetzung
zum gesamten Zeitraum von etwa 1350 bis 1986 erwächst. Insofern gewinnt die
Reihe den Charakter eines Nachschlagewerkes.

„Alltag zur Sempacherzeit" hieß die Ausstellung im Historischen Museum Luzern.
Themenstellung, Inhalt und Gliederung dieser Ausstellung, wie auch der zu „Bauern und Patrizier
<( (Kinderasyl Schüpfheim) verraten den Einfluß der Luzerner Forschungsstelle zur Sozialgeschichte
und Strukturen des MA (Publikationsreihe: „Luzerner Historische Veröffentlichungen
", hg. von Staatsarchiv Luzern). Mit dem Aufgreifen von Themen aus dem
Problemkreis der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und des sozialen Alltags im MA definiert
sie und füllt zum Teil eine „Kenntnis- und Forschungslücke" (S. 12). Neben wichtigen Hinweisen
auch zum Aussagewert bildlicher Quellen (Yves Jolidon) ist vor allem der Aufsatz „Luzern
und das Luzernbiet im Spätmittelalter" (Fritz Glauser, S. 19—40) herauszuheben.

Der Katalogteil (S. 41—280) führt dann Exponate zu den Themenkreisen des Alltagslebens
von Krieg, Geburt und Tod, Festen und Spielen, Handwerk, Handel und Landwirtschaft,
Kunst, Religion, Kleidung, Mode, Wohnen und Essen auf. Von besonderem Wert auch für andere
Gebiete als Luzern sind hier die instruktiven und ausführlichen Textbeschreibungen -
ähnliches ließe sich exemplarisch für den ganzen süddeutschen Sprachraum denken. Die Thematik
umfaßt die Zeit bis etwa zum Ende des 15. Jh.

Die soziale und historische Entwicklung vom 16. Jh. bis zum Ende des Ancien Regime am
Ende des 18. Jhdts. behandelt exemplarisch „Bauern und Patrizier". Von übergeordneter Bedeutung
sind etwa die Aufsätze zum Söldnerwesen (Rudolf Bolzern, S. 30—42) und zu „Lu-

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