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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
106.1987
Seite: 31
(PDF, 45 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1987/0033
Kirche, Kloster und Kapellen in Günterstal

Von

Ernst Dreher

I.

Im Jahre 1787, also vor genau 200 Jahren, ist die selbständige Pfarrei Günterstal gegründet
worden und gleichzeitig wurde die damalige Klosterkirche auch Pfarrkirche.

Es soll zuerst den Ursachen, die zur Gründung der Pfarrei führten und dann dem
Gründungsvorgang selbst nachgegangen werden. Die damaligen örtlichen Verhältnisse
verdienen aber ebenfalls unser Interesse.

Anschließend folgt in skizzenhafter Form die Geschichte der Kirche und des Klosters
von ihren Anfängen im 13. Jhdt. bis in unsere Zeit. Es ist nicht Sinn dieser Ausführungen
, auf die letzten Einzelheiten einzugehen, sondern die großen Linien einer
vielhundertjährigen Geschichte zu zeigen. Die Einordnung der Matthiaskapelle und
der kleinen Kirche von St. Valentin in das kirchliche Leben von Günterstal wird das
Thema abrunden.

Nach der historischen Darstellung wird auf die Bau- und Kunstgeschichte der Kirchen
und Kapellen sowie des Klosters an Hand einiger Bilder eingegangen.

Zuerst befassen wir uns mit dem Jubiläumsanlaß selbst. Im Pfarrbuch von
Günterstal1 ist unter „Annales" folgendes eingetragen:

1787, 22, April wurde HRP. Salesius Brijfon, damaliger Beichtiger, von H. Decan
Pfarrer zu Bollschweil und H. Secretario Thomas Müller in der Sacristei nach dem
Hochamt als erster Pfarrer begrüsset.

Die kleineren Stühle für die Schulkinder von der Gemeinde um 1 fl 30 von der aufgehobenen
Mathias Kapelle ausgelöst worden.
Das Kloster hat auf seine Kosten den Taufstein .. . angeschafft.
Was verbirgt sich nun hinter diesen nüchternen Angaben?

Um sie zu verstehen, bedarf es eines kurzen Rückblicks auf die damaligen ge-

4 ♦

schichtlichen Verhältnisse. Die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts ist für die Osterreichischen
Länder und damit auch für Vorderösterreich, zu dem der Breisgau gehörte,
mit den Reformen Maria Theresias und insbesonders ihres Sohnes, Kaiser Joseph II.,
verbunden. Seinem Verständnis entsprechend war es Aufgabe des Staates, sich um
das Wohl seiner Untertanen zu bemühen.2 Als eines der geeignetsten Mittel wurde
die Pflege der Religion angesehen. Der Unterricht in den Pflichten der Religion sei
auf dem Lande einer größeren Aufmerksamkeit würdig, weil bei dem Landvolke die
Religion die Stelle der Erziehung und der Sitten vertrete. Es wurde daher als notwen-

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