http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1987/0112
Verkauftes Getreide im Freiburger Kornhaus im 18. Jahrhundert
Maße in Sester (= 18,8 Liter) und Prozent des Gesamtumsatzes
1732-36 %
1750/51 %
1751/51 %
1758-65 %
1765/66 %
1784 %
Hafer
11.080 59
218 12
54 3
Roggen
856 5
524 28
842 43
6.220 37
564 29
515 33
^izen
3.204 17
507 27
391 20
4.428 26
745 38
481 30
Molzer
449 24
249 13
3.346 20
208 11
498 32
Halbweizen
173 9
131 7
2.922 17
423 22
59 4
Gerste
2.168 12
14 1
285 15
19 1
Mischelfrucht 1.408 8
In der Frühneuzeit war der zunehmende Gebrauch von Roggen und vor allem Weizen
gegenüber Hafer und Gerste der Indikator eines verbesserten Lebenstandards. So
war es im südbadischen Vorderösterreich. Weizen wurde sogar 1765/66 am häufigsten
angebaut und in den 1790er Jahren und nach der Jahrhundertwende blieb sein Anbau
konstant.
Im Oberamt Hochberg sah die Situation anders aus. Im 16. und 17. Jahrhundert trat
Roggen an erste Stelle und dann Weizen als Wintergetreide auf dem Lößboden. Im
Hofsiedlungsgebiet war das Hauptgetreide Hafer, dann Roggen und Gerste. Bis zum
Jahr 1774 hatte aber Gerste die erste Stelle auf der Rheinebene übernommen.49
Anbauverhältnisse in Hochberg 1774: (Flächen in Jauchert)
Gerste
Roggen
Weizen
Hafer
Eichstetten/
Rheinebene
378
300
161
13
Bahlingen/
Rheinebene
280
231
77
Teningen/
Rheinebene
153
156
176
Keppenbach/
Schwarzwald
7
22
6
56
Ottoschwanden/
Schwarzwald
8
29
6
70
826 (39%)
738 (35%)
426 (20%)
139 (6%)
Seit dem 15. und 16. Jahrhundert hatte der Gemüseanbeuzugenommen. In der Vor-
bergzone und am Kaiserstuhl gab es Weinanbau, aber am Anfang des 18. Jahrhunderts
war es nur noch 25 bis 50 % des Umfanges von 1620. Die Viehbestände übertrafen
die von 1620 erst 1720 im Kaiserstuhl, 1730 in der Rheinebene, 1740 in der Emmendinger
Vorbergzone und erst viel später im Hofsiedlungsgebiet. Der Kartoffelanbau
setzte erst 1760 in Hochberg ein — fest ein halbes Jahrhundert später als im Oberland
. Bis 1800 waren nur 4,5 bis 5 % der Ackerflächen damit bebaut.50
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