Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
106.1987
Seite: 298
(PDF, 45 MB)
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entsprechende Vorlage kannte. Zum Glück vermittelt die „Herrenmühle44 noch den
Faltenrhythmus, während die St. Georgener Pärallele wenig, besonders in der Bauchpartie
aufweist. Ein Umschlagtuch verhüllt wohl die Schultern. Das fußlange Ge-
wand scheint ein Ubergewand ziemlich zu decken, das die Rechte des stehenden Kindes
hochzieht und dessen Rücken, Brust und rechten Oberschenkel einhüllt. Darin
liegt auch noch etwas Beschützendes, im Bereich dieses Kindes, das viel von dem
Putto-Ausdruck barocker Gartenplastiken oder Kirchendekorationen verrät und bei
der „Herrenmühle44 noch einen netten, sorglosen Gesichtsausdruck zeigt, den das
St. Georgener Stück verlor. Alle drei Figuren sind gut ineinander eingebunden. Die
Komposition verrät Geschick und künstlerische Bestimmtheit. In Burgkmairs Holzschnitt
wird deutlich, wie uns von der Tradition des Religiösen, Heiligmäßigen, dann
in der Heitersheimer und St. Georgener Gußplatte eine lebendigere lebensnähere
Darstellung mit einem gewissen Schwung und dem Ausdruck einer heiteren, behütenden
, durchaus christlichen Lebensfreude, anspricht, die der Barock immer wieder
unbekümmert zu interpretieren verstand. Trotz der datierenden Jahrzahl von 1651 bei
der St. Georgener Platte ist wegen des gut erhaltenen Holzmodels anzunehmen, daß
der Heitersheimer Guß des Ofens in der „Herrenmühle44 früher erfolgte. Auftraggeber
dafür könnte wohl das Malteser-Schloß gewesen sein.

ANMERKUNGEN

1 Lexikon der christlichen Kunst, Herder 1968

2 Chapeaurouge, Geschichte der christlichen Symbolik, Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1986

3 The illustrated Bartsch, London, New York, 1980 Bd. 11 u. a.

4 F. Gysin, Katalog der eisernen Ofenplatten im historischen Museum Basel, Oberrheinische Kunst,
Jhrg. V, 1932, S. 219 ff

5 Willi Werth, Eine Renaissance Ofenplatte mit Justitia und Mars aus Eschbach, Das Markgräflerland,
1984, Heft 1, S. 129 145

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