Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
106.1987
Seite: 333
(PDF, 45 MB)
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genden Jahrzehnten ließ ihn das Thema Hofsgrund nicht los. Er fand immer wieder neue Quellen
, zum Beispiel in österreichischen Archiven. Die Gemeinde Hofsgrund verdankt nämlich
ihre Entstehung im wesentlichen dem Bergbau des 18. Jahrhunderts. Damals ließen sich hier
Bergleute aus Tirol nieder. — 1987, als 88jähriger, legt Paul Priesner nun die Ergebnisse quasi
eines Lebenswerkes vor in einem fast 500 Seiten starken großformatigen Band: Die Geschichte
aller Höfe, der Pfarrei und der Schule von Hofsgrund als Nachfolgeband zur Geschichte des
Bergbaus im Schauinsland, die er 1982 herausgebracht hat. Das vorliegende Hofsgrundbuch
besticht zunächst durch seine Bilder: gute Schwarzweißfotos von den Hofsgrunder Häusern
und Höfen aus der Zeit um 1930, von Paul Priesner seinerzeit aufgenommen. Öfter stellt er
Sommer- und Winterbilder einander gegenüber. Er fotografierte aber auch viele Menschen,
die hier daheim waren oder sind, darunter auch die Haldenwirtsleute aus der Wißlerdynastie.

Man muß es eine glückliche Fügung nennen, daß Priesners Bildmaterial von damals durch
heutiges ergänzt wurde; Wolfgang Hilger, Studiendirektor aus Aachen, für den Hofsgrund seit
den 50er Jahren eine zweite Heimat geworden ist, hat es aufgenommen im gleichen forschenden
Sinn und nicht im Stil der Prospektfotografie. Der Text enthält im ersten Kapitel die Geschichte
aller Höfe mit genealogischen Angaben über ihre Bewohner. Meist setzen die Nachrichten
im 18. Jahrhundert ein, in etlichen Fällen auch im 17. Jahrhundert. Mühsame Archiv-
und Kirchenbuchstudien stecken dahinter, die Priesner im Lauf der Jahre so bekannt gemacht
haben, daß er sogar aus den USA Anfragen von „Vorfahrensuchern4' erhalten hat. In diesen
Hof- und Familiengeschichten steckt auch viel Sozialgeschichtliches, zum Beispiel in den
zitierten Eheabreden, die uns auf den ersten Blick recht herzlos vorkommen: da wird immer
wieder vereinbart, daß Eingeheiratete im Witwen- oder Witwerstand nach einer bestimmten
Frist wieder „abziehen" sollten.

Die Geschichte der Pfarrei ist zugleich eine Geschichte des Ortes, der im 18. Jahrhundert,
eben durch den Bergbau, rasch gewachsen war. Gegen Ende des Jahrhunderts lebten hier, wo
vorher nur ein paar einzelne Höfe gestanden hatten, in fünfzig Häusern ungefähr 400 Menschen
. 1809 erhielten diese eine eigene Pfarrei, nachdem sie vorher die Kirche in St. Ulrich
besucht hatten. Im Zusammenhang mit der Pfarreieinrichtung wurde der Ort kirchlicherseits
verschiedentlich charakterisiert als „im schrecklichsten Steingebirge gelegen", in einer „wilden
Gegend, wo keine Früchte wachsen", vor allem als eine sehr arme Gemeinde, entstanden
aus dem „einst ergiebigen, aber nun meist abgeschafften und ruhenden Bergbau". Die Schulgeschichte
beginnt im 18. Jahrhundert und ist über die weitesten Strecken die Geschichte einer
Alleinlehrerstelle. Der Lehrer kümmerte sich in der Regel auch um die Kirchenmusik. Er war
neben dem Pfarrer der Kulturträger am Ort. Paul Priesner, der kürzlich dahingeschieden ist,
selbst ist das beste Beispiel hierfür. Es ist ihm sicher schwergefallen, den Schlußsatz niederzuschreiben
, daß in Hofsgrund seit 1972 keine Schule mehr besteht. Renate Liessem-
Breinlinger

August Villinger (Hrsg.): Staufen vor und nach dem Fliegerangriff — Photo-Dokumentation
der Stadtszenerie 1925 — 1955; Verlag A. Villinger, Staufen, 1987; 384 Seiten

Unterstützt von Bekannten und Freunden dokumentiert der Herausgeber und Buchdruckermeister
August Villinger mit seinem Bildband „Staufen vor und nach dem Fliegerangriff -
der gemeinte Fliegerangriff auf die Faust-Stadt war am 8. Februar 1945 — Lokalgeschichte
von 1925 bis zum Abschluß des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahre 1955.
Eingeteilt ist das umfangreiche Werk in die Themenblöcke: Alltagsleben, Feste, Vereinswesen,

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