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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
107.1988
Seite: 7
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Freiburgs Rückkehr zu Osterreich (1426/27)

Ein Beitrag zur Geschichte der Politik Herzog Friedrichs IV. von

■ ■

Osterreich im Krieg zwischen König Sigmund von Luxemburg und
Filippo Maria Visconti von Mailand mit der Republik Venedig

Von

Wilhelm Baum

Am 10. November 1427 huldigte die bis dahin freie Reichsstadt Freiburg vor dem
österreichischen Landvogt Hans von Tierstein und gelobte der Herrschaft von Osterreich
aufs neue Untertanentreue.1 Die Fakten sind hinlänglich bekannt; das Urkun-
denbuch Schreibers und die Dissertation van Rossums berichten den äußeren Ablauf
der Ereignisse,2 ohne indes die wahren Ursachen für diese Entwicklung hinreichend
zu erklären. Was bewog die Reichsstadt, freiwillig auf ihren Status zu verzichten und
sich Osterreich wieder zu unterwerfen? Schließlich waren ja auch die Städte Schaffhausen
, Dießenhofen, Radolfzell und Rheinfelden, die ebenso wie Freiburg nach der
Achtung Herzog Friedrichs auf dem Konzil zu Konstanz 1415 zu Reichsstädten erhoben
worden waren, unter keinen Umständen bereit, freiwillig unter die habsburgische
Herrschaft zurückzukehren. Wieso war der einflußreiche Markgraf Bernhard I. von
Baden, den König Sigmund 1417 zum Reichsvogt über die Reichsstädte im Breisgau
ernannt hatte3, bereit, auf diese Machtstellung zu verzichten? Auch Fester verzichtet
in seiner vorzüglichen Biographie des badischen Staatsgründers darauf, diese
Wende näher zu untersuchen.4 Bevor die wahre Ursache für die Rückerwerbung
Freiburgs und der Breisgaustädte anhand neuer Quellenfunde aufgezeigt werden soll,
gilt es, die Entwicklung der Situation in Vorderösterreich näher zu untersuchen.

Zwischen Sigmund von Luxemburg, der nach dem Tode Ruprechts von der Pfalz
1410 deutscher König geworden war, und Herzog Friedrich IV von Osterreich, dem
Schwiegersohn Ruprechts, schwelten von Anfang an heftige Gegensätze, die bisher
kaum untersucht wurden. Eine Hauptursache der fast 30 Jahre dauernden Feindschaft
zwischen dem Habsburger und dem Luxemburger bildete der Kampf um die deutsche
Königskrone. Bisher wurde kaum beachtet, daß auch Herzog Friedrich, der jüngste
Sohn des 1386 gefallenen Herzogs Leopold III. von Osterreich, der seit 1379 die habs-
burgischen Besitzungen in der Steiermark, Kärnten, Krain, Tirol, Vorarlberg und in
den Vorlanden verwaltet hatte, wie seine Vorfahren und seine Brüder nach der deutschen
Königskrone strebte. So verbündeten sich z.B. am 5. Mai 1394 in Ensisheim
Albrecht III., der Bruder Leopolds III., sein Sohn Albrecht IV. sowie Wilhelm und
Leopold IV, die Söhne Leopolds III., mit 14 schwäbischen Reichsstädten, die ihnen
versprachen, im Falle der Erledigung der Königswürde eine Kandidatur der Habsbur

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